Iustitia et Pax warnt vor Militäroperationen"
Die europäischen kirchlichen Kommissionen für Gerechtigkeit und
Frieden ("Iustitia et Pax") haben vor
"unbeschränkten" Militäroperationen als Reaktion auf den
Terror gewarnt.
Bei ihrer Konferenz in Budapest veröffentlichten die "Iustitia et
Pax"-Kommissionen eine Erklärung in der es heißt: "Während
das internationale Recht das grundsätzliche Recht zur Selbstverteidigung
gegen Angriffe anerkennt, insistieren wir als Christen auch darauf, dass
jede unbeschränkte Militäroperation unsere Glaubensvorstellungen und
unsere Moral gänzlich leugnen würde".
"Wurzeln liegen in dauerhafter Ungerechtigkeit"
Zugleich wird in dem Papier Terrorismus als vollkommene Verachtung der
Würde der Menschen und der Strukturen des internationalen Rechts und der
Rechtsstaatlichkeit bezeichnet. Die Terrorakte vom 11. September seien mit
nichts zu rechtfertigen, aber an der Wurzel der Gewalt könne eine
"dauerhafte Ungerechtigkeit" liegen. Ungerechtigkeit schaffe die
Bedingungen von Verzweiflung, und dieses Gefühls bedienten sich einige
Formen des Terrorismus. Daher sei jetzt ein Nachdenkprozess innerhalb der
westlichen Welt nötig. Die EU solle sich für eine gerechte
Weltwirtschaftsordnung einsetzten fordert "Iustitia et Pax".
Auch die USA müssten ihre Stellung in der globalisierten Welt
überprüfen. Konkret wird in dem Papier die Einrichtung eines
Weltgerichtshofes und eine Stärkung der Autorität der UNO verlangt.0
Gegen kollektive Schuldzuweisung
Die Verbrechen in New York und Washington seien von kleinen Gruppen
ausgeführt worden, die "Iustitia et Pax"-Kommissionen lehnen
daher eine kollektive Schuldzuweisung an Muslime, Araber oder Völker im
Nahen Osten ab, ebenso die Behauptung, es existiere eine inhärente
Feindschaft zwischen Religionen und Zivilisationen. Den Opfern der
Attentate und ihren Angehörigen wird "größtes Mitgefühl"
ausgesprochen.
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