News 16. 10. 2001

Erzbischof von New York: "Rache gehört nicht zum Wortschatz von Christen"

Der Erzbischof von New York, Kardinal Edward Michael Egan, hat sich gegen Militäraktionen mit dem Ziel der Vergeltung für die Terroranschläge vom 11. September ausgesprochen. Begriffe wie Rache und Vergeltung gehörten nicht in den Wortschatz zivilisierter Menschen und erst recht nicht von Christen, sagte Egan laut Kathpress. Der Kardinal äußerte sich bei einer Pressekonferenz im Vatikan aus Anlass der Eröffnung der Weltbischofssynode in Rom.

Individuen oder Gruppen, die für diese Taten verantwortlich seien, müssten bestraft werden, betonte Egan. Es müsse aber bei der anstehenden Bestrafung um Gerechtigkeit gehen. "Wir wollen, dass Gerechtigkeit geschieht, aber wir wollen nicht, dass wir dadurch

unsererseits in großes Unrecht verfallen. Und wir wollen auch nicht, dass wir in das Begleichen von Rechnungen verwickelt werden, die wir nicht begleichen können", betonte Egan.

Mit Bestrafung keine Schuldlosen treffen

Der Kardinal unterstrich ferner, dass erst genau feststehen müsse, wer für die Anschläge verantwortlich sei. Es wäre ein "ungeheures Unrecht", mit der Bestrafung Schuldlose zu treffen. Auf die Frage, ob die USA nach den Anschlägen auch eigene Fehler eingestehen und ihr Verhalten überdenken müssten, sagte Egan, auch in dieser Hinsicht sei

eine Gewissenserforschung erforderlich. Das bedeute allerdings nicht, dass die USA durch ihr Verhalten selbst für die Geschehnisse

verantwortlich seien.

 

 

 

Pfeil zum Seitenanfang Seitenanfang  Pfeil zum Seitenanfang weitere News