Niederlande: Katholische Priester verweigern Beerdigung
In den Niederlanden haben sich römisch- katholische Priester geweigert,
an der Beerdigung einer Verstorbenen teilzunehmen. Sie war nach aktiver
Sterbehilfe gestorben. Das sei allerdings nicht der Grund der Weigerung
gewesen, betonen Sprecher der römisch-katholischen Kirche.
Als speziellen Fall wertet die römisch-katholische Kirche der
Niederlande die aktuelle Weigerung: Die Familie, so wird betont, habe die
Kirche bei der "Organisation" des Lebensendes der Frau mit
eingeplant und ihr eine bestimmte Rolle zugedacht. Durch diese Vorgangsweise
sei der Kirche indirekt eine Zustimmung zur Euthanasie zugedacht worden.
Dies könnten sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, betonten die
Priester. Hätten die Angehörigen dagegen erst nach dem Tod der Frau um
eine kirchliche Beisetzung angesucht, wäre der Fall anders zu bewerten. Die
Angehörigen, so berichtet "Kathpress", nannten diese Einstellung
heuchlerisch.
Kirchliche Bestattung nur "bei sehr schwer wiegenden Gründen"
abgelehnt
Der Bischof von 's-Hertogenbosch, Antonius Hurkmans, wird mit den Worten
zitiert, die Kirche könne Personen, die für sich die Euthanasie wollen,
auch nicht die Sterbesakramente reichen. Allerdings solle die kirchliche
Bestattung nur "bei sehr schwer
wiegenden Gründen" abgelehnt werden. Ein Sterbender könne noch im
allerletzten Moment bereuen, so der Bischof, der den Fall in Eindhoven nicht
weiter kommentieren wollte.
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