China: Neun Falun-Gong-Mitglieder wegen "TV-Anschlag"
angeklagt
Neun Mitglieder der verbotenen Falun-Gong-Bewegung sind in China wegen
der illegalen Verbreitung eines Videos im Kabelfernsehen angeklagt worden.
Das Kapern von Sendefrequenzen durch die Verdächtigen sei "eine
wohlorganisierte, geplante Straftat mit klar bösen Zielen" gewesen, so
ein Polizeisprecher.
Die Falun-Gong-Anhänger hätten am 5. März das normale Programm von
Kabelsendern in der Provinzhauptstadt Changchun im Nordosten des Landes
unterbrochen und stattdessen Werbung für ihre Bewegung gesendet, hieß es.
Die gezeigten Filme seien im Jänner gedreht worden, berichtete Xinhua
weiter. Nach ihrer Ausstrahlung seien insgesamt 18 Falun-Gong-Mitglieder
festgenommen worden.
Mindestens 50 Anhänger im Gefängnis gestorben
Die Falun-Gong-Bewegung verfolgt nach eigenen Angaben keine politischen
Ziele. Ihre Lehre besteht aus einer Verbindung von traditioneller
chinesischer Heilkunst und religiösen Ritualen aus dem Buddhismus und
Hinduismus. In China ist die Bewegung seit Juli 1999 wegen angeblicher
Umsturzpläne verboten. Seither wurden mehr als 35.000 Anhänger
festgenommen. Menschenrechtsorganisationen zufolge starben mindestens 50
Falun-Gong-Anhänger in Haft.
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