Mit ”Feuerzungen” kam der Heilige Geist
Mit Pfingsten – dem ”Fest der Geistssendung” –
endet nach 50 Tagen der christliche Osterfestkreis.
Das Wort "Pfingsten" wird vom
griechischen Begriff "pentekoste" – das bedeutet:
"der fünfzigste (Tag)" – abgeleitet, denn das Pfingstfest wird,
wie in der biblischen Apostelgeschichte
überliefert, fünfzig Tage nach dem Osterfest gefeiert. Pfingsten
ist somit Teil und feierlicher Abschluss des Osterfestes und variiert durch
den veränderlichen Ostertermin zwischen dem 10. Mai und 13. Juni.
”Feuerzungen”
Die Kirche feiert mit dem Pfingstfest
das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes – wie es von Christus als ”Stärkung”
der jungen Kirche zugesagt worden war. In ”Feuerzungen” soll sich der
Geist auf die Jünger und Jüngerinnen herabgesenkt haben – ein biblisches
Bild für die Kraft des Heiligen Geistes.
”Sprachwunder”
Die Jünger haben nach biblischem
Bericht daraufhin alle Sprachen der vielen Pilger aus aller Herren Länder
in Jerusalem verstanden. Auch dieses ”Sprachwunder” ist ein Bild für
das Wirken des Heiligen Geistes, der mit seiner Kraft ”weht, wo er
will”, und alle Grenzen zu überwinden vermag.
Jesus bleibt lebendig
Pfingsten soll daran erinnern, dass
Jesus bei der Kirche und durch sie bei der Menschheit in der Gestalt des
Heiligen Geistes verbleibt. Der Heilige Geist ist nach kirchlicher Lehre in
die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu in der Geschichte lebendig
zu halten – über Kreuzestod, Auferstehung und Himmelfahrt hinaus. Die Bibel spricht vom
Heiligen Geist in vielen Bildern. Sie wählt dafür ein Wort, das
zugleich "Atem, Hauch, Wind" heißt. Sein Wirken wird wie
"Feuer" oder "lebendiges Wasser" beschrieben.
Ursprung als Erntedank
Die Wurzeln des heutigen Pfingstfestes
liegen im Judentum, das ursprünglich ein Erntedankfest feierte. Zur Zeit
Jesu wurde aber dieses Fest auch auf die Geschichte des Volkes Israel,
insbesondere die Gesetzgebung bzw. die Bundeserneuerung, bezogen.
Wurzeln im 2. Jahrhundert
Vom 2. Jahrhundert an gibt es Hinweise,
dass Christen ein eigenes Pfingstfest feiern,
das sich inhaltlich an den Berichten der Apostelgeschichte
orientiert. Im 4. Jahrhundert setzt sich das Pfingstfest, das bis
dahin mit dem Fest "Christi Himmelfahrt" zusammenfiel, als eigenes
Fest durch.
Reiches Brauchtum
Die Pfingstbräuche sind zum großen
Teil Frühlings- und Maibräuche
und haben häufig keinen direkten Bezug zum christlichen Festgedanken. Bis
heute werden auch in vielen Pfarren die Kirchen mit frischem Grün, auch
"Maien" genannt, geschmückt. Weiters gibt es den Brauch, vor den Häusern und in den Fenstern Birkenzweige
aufzustellen.
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