News 20. 09. 2002

Landau: Böhmdorfer setzt Zeichen geringer demokratischer Kultur

"Der Herr Justizminister setzt ein Zeichen geringer demokratischer Kultur, die Verlegung des Jugendgerichtshofes per Erlass ist Torschlusspanik", so kritisiert der Wiener Caritasdirektor Michael Landau das heute Nachmittag bekannt gewordene Vorgehen von Justizminister Dieter Böhmdorfer in Sachen Jugendgerichtshof.

Nachdem sein ursprüngliches Vorhaben, das geplante Gesetz zur Auflösung des Jugendgerichtshofs (JGH), wegen der vorzeitigen Neuwahlen nicht mehr beschlossen werden konnte, lässt Böhmdorfer den JGH als gesamte Organisationseinheit per Erlass übersiedeln.

"Ausdruck einer verantwortungslosen Politik"

Für Caritasdirektor Landau ist dieser "Versuch auf dem Erlassweg Fakten zu setzen, Ausdruck einer verantwortungslosen Politik." Denn, so Landau, "zu Recht haben sich Fachleute – auch aus den Reihen des Koalitionspartners ÖVP – etwa auch die Wirtschaftskammer, kritisch zur Sinnhaftigkeit der Pläne des Justizministers zu Wort gemeldet, dem gelte es Rechnung zu tragen". Stattdessen wähle der Justizminister eine Vorgangsweise, die nicht nur nicht sachgerecht, sondern auch "finanziell nicht sauber durchkalkuliert" wäre.

"Selbstverständlich kann niemand etwas dagegen haben, die räumlichen Standards zu verbessern, nur in dieser letzten Phase der alten Regierung auf diese Weise Fakten zu schaffen, das ist demokratiepolitisch problematisch", so Landau.

 

 

 

 
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