News 09. 10.
2002 |
Guatemala: Urteile im Mord an Bischof Gerardi aufgehobenDie langjährigen Haftstrafen gegen die mutmaßlichen Mörder des guatemaltekischen Bischofs Juan Gerardi wurden aufgehoben. Wegen Unregelmäßigkeiten bei der Zeugenbefragung ordnete das Berufungsgericht in Ciudad de Guatemala einen neuen Prozess an.Unregelmäßigkeiten bei den Zeugenbefragungen sind der Grund, warum der Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder von Bischof Juan Gerardi nun wiederholt werden muss. Das entschied heute das Höchstgericht in Cuidad de Guatemala. 20 bis 30 Jahre HaftBeim ersten Verfahren im Juni 2001
hatte ein Gericht die vier mutmaßlichen Täter zu Haftstrafen zwischen 20
und 30 Jahren verurteilt. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Chef des
Geheimdienstes, Oberst Disrael Lima Estrada, dessen Sohn Byron Lima Oliva,
weiters Obdulio Villanueva, Mitglied der Präsidentengarde, sowie den
ehemaligen Sekretär Gerardis, den Priester Mario Orantes, für schuldig
befunden, den Weihbischof ermordet zu haben. Mord nach Veröffentlichung von Verbrechen der MilitärdiktaturGerardi war als Leiter der
katholischen Menschenrechtsarbeit im April 1998 erschlagen worden. Dies
geschah genau zwei Tage nach Veröffentlichung eines Berichts über die
Verbrechen der Militärdiktatur während des 36 Jahre dauernden Bürgerkriegs.
Darin wird das Militär beschuldigt, für 150.000 Morde und 50.000 Fälle
von verschwundenen Personen verantwortlich zu sein.
Weitere News zum Thema:- 7.6.2001: Mord an Bischof Girardi: Guatemalas Kirche beschuldigt Ex-Präsident Arzu - 8.6.2001: Mörder von Weihbischof Gerardi zu 30 Jahren Haft verurteilt - 11.6.2001: Mord an Bischof Girardi: Verurteilte gehen in Berufung |
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