News 30.  12. 2002

Erzbischof Eder nimmt Abschied

Am Silvestertag nimmt Erzbischof Georg Eder endgültig Abschied von Salzburg. Die Jahresschlussandacht im Salzburger Dom wird der letzte öffentliche Auftritt Eders als apostolischer Administrator der Erzdiözese Salzburg sein.

Nach dem Jahreswechsel wird Eder nach Mattsee übersiedeln, wo sich der offizielle Alterssitz der Salzburger Erzbischöfe befindet. Am Sonntag den 19. Jänner findet die offizielle Amtseinführung des neuen Erzbischofs von Salzburg, Alois Kothgasser, statt.

Kaprun: Eder verweigerte ökumenischen Gottesdienst

Georg Eder war 14 Jahre und neun Tage lang Erzbischof von Salzburg. Innerhalb der katholischen Kirche galt Erzbischof Eder als "Konservativer", der immer wieder mit überraschenden Entscheidungen und Wortmeldungen für Aufsehen sorgte. Im Oktober 2000 suspendierte Eder etwa den Pfarrer Peter Hausberger, weil dieser gemeinsam mit einem methodistischen Geistlichen die Eucharistie gefeiert hatte. Kritik musste sich Eder auch für seine Weigerung gefallen lassen, nach der Katastrophe von Kaprun, einem ökumenischen Gottesdienst im Salzburger Dom zuzustimmen. In seinem Abschieds-Hirtenbrief schreibt Erzbischof Eder nun, seine Entscheidungen im Hinblick auf die Eucharistie, das "Herz der Kirche", seien für ihn mindestens ebenso schmerzlich gewesen wie für die Betroffenen.

Aids ist eine "Strafe Gottes"

Immer wieder fiel der Salzburger Erzbischof auch mit scharfen Wortmeldungen zu den Themen Sexualität und Familie auf. Als er 1989 Aids "eine Strafe Gottes" nannte, hagelte es Kritik aus allen politischen Lagern. Für Wirbel sorgte auch Eders ablehnende Haltung zur Abtreibung nach einer Vergewaltigung. Noch größer war das Aufsehen, als der Erzbischof in einem Vortrag "geistige Umweltverschmutzung durch Popmusik und Sexualerziehung" ortete und gegen Aufklärungsbroschüren zu Felde zog.

Gebürtiger Flachgauer

Georg Eder, der am 6. März 2003 das 75. Lebensjahr - das "Pensionsalter" für Diözesanbischöfe – vollenden wird, reichte sein Rücktrittsgesuch aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig ein. Georg Eder kommt aus Mattsee im Salzburger Flachgau. Er wurde am 6. März 1928 als drittes von sechs Geschwistern geboren. Nach der Volksschule kam er ins Erzbischöfliche Gymnasium "Borromäum" in Salzburg. Nach der Matura trat Eder in das Priesterseminar der Erzdiözese ein und studierte an der Theologischen Fakultät Salzburg. Am 15. Juli 1956 wurde Eder von Erzbischof Andreas Rohracher im Salzburger Dom zum Priester geweiht.  1960 wurde Georg Eder erzbischöflicher Sekretär in Salzburg. Fünf Jahre später wurde er Pfarrer von Lofer (Pinzgau) und wirkte von 1968 bis 1970 als Generalsekretär für die Anliegen des Tiroler Anteils der Erzdiözese in Wörgl mit. Dann leitete er die Pfarre in Altenmarkt in Pongau und wurde 1981 zum Dechant ernannt. Am 21. Dezember 1988 wählte ihn das Salzburger Domkapitel aus einem Dreiervorschlag des Vatikans zum 88. Nachfolger des Heiligen Rupertus und zum 77. Erzbischof von Salzburg. Die Bestätigung der Wahl durch den Papst Johannes Paul II. erfolgte am 17. Jänner 1989. Am 26. Februar 1989 wurde Eder von seinem Vorgänger Karl Berg zum Bischof im Salzburger Dom geweiht.

 

 

 

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