News 12. 06. 2003

Graz: Obdachlose spielen um Fußballweltmeisterschaft

Vom 7. bis zum 13. Juli findet im Rahmen von „Graz 2003“ der "Homeless World Cup" - eine Fußballweltmeisterschaft für Obdachlose – statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Caritas, der Obdachlosenzeitung „Megaphon“ und dem Internationalen Netzwerk für Straßenzeitungen (INSP).

Erwartet werden in Graz insgesamt 18 Teams zu je 10 Personen (8 Spieler, 2 Betreuer) aus Brasilien, Dänemark, Deutschland, England, Holland, Irland, Italien, Polen, Russland, Schottland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Südafrika, aus den USA, Wales und Österreich. Ermöglicht wurde die Teilnahme am "Homeless World Cup" durch Sponsoren. Darunter so prominente wie die Top-Clubs Real Madrid, Manchester United oder Feyernord Rotterdam, die ihre nationalen Homeless-Teams mit Trainingsmöglichkeiten, Ausrüstung und Knowhow unterstützen. Die Real-Stars Ronaldo und Figo waren kürzlich Trainingsgäste bei der spanischen Auswahl. Mit Gilberto Silva wird ein Spieler aus dem aktuellen brasilianischen Weltmeisterteam beim Turnier selbst dabei sein. Unterstützt wird das weltweit Aufsehen erregende Projekt auch von der UNO und dem Weltfußballverband UEFA.

Küberl: Obdachlose sind mehr als nur Objekte

Die Konzeption zum "Homeless World Cup" stammt von Harald Schmied, dem Chefredakteur der Straßenzeitung der Caritas Graz "Megaphon". Bei einem Treffen des Internationalen Netzwerk für Straßenzeitungen (INSP) in England stieß seine Idee sofort auf begeisterte Zustimmung. Auch der steirische Caritas-Chef Franz Küberl ist von der Sinnhaftigkeit der Initiative überzeugt: Er sieht das Turnier als "Symbol dafür, dass auch Leute in schwierigsten persönlichen Situationen Hervorragendes leisten können". Der "Homeless World Cup" lenke den Blick auf "den ganzen Menschen": Kultur und Sport seien auch Teil des Lebens Obdachloser, so Küberl im Gespräch mit "Kathpress". Es sei positiv, dass die Betroffenen einmal nicht nur als Objekte einer sozialen Problematik im Licht der Öffentlichkeit stünden, sondern als Personen mit überraschenden Fähigkeiten. Küberl freut sich darüber, dass das Turnier offizieller Programmpunkt des Kulturhauptstadtjahres Graz 2003 ist und damit ein sehr umfassender Kulturbegriff vermittelt werde.

Ausgrenzung überwinden

Die Weltmeisterschaft in Graz soll nach dem Wunsch der Organisatoren Caritas, "Megaphon" und INSP als Startschuss zur weltweiten Nutzung der mobilisierenden Kraft des Fußballsports in der Obdachlosenarbeit fungieren: "Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, gesellschaftliche Ausgrenzung zu überwinden, als den Sport“, heißt es in einem Pressekommunique.

 

 

 

 

 

 

 

 
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