News 02. 07. 2003

Tempelberg: Großmufti warnt

Der Großmufti von Jerusalem, Scheich Akrama Sabri, hat die israelische Besuchserlaubnis für Juden und Christen auf dem Tempelberg missbilligt und vor neuen religiösen Spannungen gewarnt.

Der hohe islamische Würdenträger rief am Mittwoch die israelischen Behörden auf, die jüngste Entscheidung rückgängig zu machen, die gegen den Willen der islamischen Religionsverwaltung (Waqf) getroffen wurde. Andernfalls sei Israel für negative Konsequenzen verantwortlich.

Drittes Hauptheiligtum

Der Jerusalemer Tempelberg, den die Muslime als "Haram el Sharif" (Edles Heiligtum) verehren, war seit Beginn der zweiten Intifada am 28. September 2000 für Juden geschlossen. Die Volkserhebung hatte direkt nach einem demonstrativen und von den Palästinensern als Provokation empfundenen Besuch des damaligen Oppositionsführers Ariel Sharon auf dem Tempelberg begonnen. Für den Islam ist der Jerusalemer Tempelberg mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee das dritte Hauptheiligtum nach Mekka und Medina.

Vorwurf der „Volksverhetzung“

Der Großmufti war vor zwei Wochen von der israelischen Polizei mehrere Stunden verhört worden, die ihm in der Vergangenheit wiederholt "Volksverhetzung" vorgeworfen hat. Sabri war 1994 ernannt worden, nachdem Jordanien die religiöse Verwaltung an die Palästinensische Nationalbehörde (PNA) abgetreten hatte. Er hatte in einer "Fatwa" (religiöses Rechtsgutachten) palästinensischen Flüchtlingen die Annahme allfälliger finanzieller Kompensationen für ihr verlorenes Land auf israelischem Staatsgebiet untersagt.

 

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