News 21. 04. 2004

Bostons Erzbischof verkaufte Residenz um Missbrauchsopfer entschädigen zu können

Für umgerechnet rund 80 Millionen Euro hat Bostons Erzbischof seine Residenz verkauft. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes und des dazugehörigen großen Parks sollen Opfer sexuellen Missbrauchs durch kirchliche Mitarbeiter entschädigt werden.

Wie die Tageszeitung "Boston Globe" am Mittwoch unter Zitierung von Diözesansprecher Christopher Coyne berichtete, wurde das repräsentative Gebäude aus den zwanziger Jahren vom katholischen Boston College erworben. Bostons Erzbischof Sean O'Malley äußerte sich zufrieden über die Tatsache, dass das Gebäude bei der Kirche verbleibt. Insgesamt steht die Erzdiözese Boston vor Zahlungsforderungen von umgerechnet mehr als 75 Millionen Euro. Ein Großteil der Summe soll aus Versicherungszahlungen aufgebracht werden. Der Erzbischof hatte wiederholt zugesagt, dass für Entschädigungszahlungen keine Spendengelder verwendet würden. O'Malley war bereits vor einigen Monaten aus dem dreistöckigen Gebäude in eine kleinere Wohnung in der Nähe der Kathedrale umgezogen. In Boston hatte der Sexualskandal in der US-Kirche seinen Anfang genommen. Kardinal Bernard Law, dem mangelndes Durchgreifen gegen Missbrauchs-Priester zur Last gelegt wurde, war im Dezember 2002 als Erzbischof zurückgetreten.

 

 

 

Weitere News zum Thema:

- 23. 07. 2003: USA: Priester missbrauchten über 1.000 Kinder

-01. 07. 2003: Vatikan ernennt neuen Bostoner Erzbischof

-04. 04. 2003: Missbrauchs-Vorwurf: Diözese klagt Diözese

-27. 12. 2002: US-Missbrauchskrise: Erzdiözese Boston will Kirchenbesitz verkaufen

-13. 12. 2002: Bostons Kardinal Law zurückgetreten 

- 09. 12. 2002: Wird Kardinal von Boston zurücktreten?

-13. 06. 2002 US-Kardinäle sprachen mit Missbrauchsopfern

-18. 06. 2002 US-Anti-Pädophilie- Richtlinien: Zustimmung Roms sehr wahrscheinlich

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Seitenanfang 
weitere News