Bostons Erzbischof verkaufte
Residenz um Missbrauchsopfer
entschädigen zu können
Für umgerechnet rund 80
Millionen Euro hat Bostons Erzbischof seine Residenz verkauft. Mit dem Erlös
aus dem Verkauf des Gebäudes und des dazugehörigen großen Parks sollen
Opfer sexuellen Missbrauchs durch kirchliche Mitarbeiter entschädigt
werden.
Wie
die Tageszeitung "Boston Globe" am Mittwoch unter Zitierung von Diözesansprecher
Christopher Coyne berichtete, wurde das repräsentative Gebäude aus den
zwanziger Jahren vom katholischen Boston College erworben. Bostons
Erzbischof Sean O'Malley äußerte sich zufrieden über die Tatsache, dass
das Gebäude bei der Kirche verbleibt. Insgesamt steht die Erzdiözese
Boston vor Zahlungsforderungen von umgerechnet mehr als 75 Millionen Euro.
Ein Großteil der Summe soll aus Versicherungszahlungen aufgebracht werden.
Der Erzbischof hatte wiederholt zugesagt, dass für Entschädigungszahlungen
keine Spendengelder verwendet würden. O'Malley
war bereits vor einigen Monaten aus dem dreistöckigen Gebäude in eine
kleinere Wohnung in der Nähe der Kathedrale umgezogen. In Boston hatte der
Sexualskandal in der US-Kirche seinen Anfang genommen. Kardinal Bernard Law,
dem mangelndes Durchgreifen gegen Missbrauchs-Priester zur Last gelegt
wurde, war im Dezember 2002 als Erzbischof zurückgetreten.
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