Homo-Ehe: Evangelische Kirche für staatliche Regelung

Die evangelische Kirche würde eine staatliche Regelung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften begrüßen. Das sagte Bischof Herwig Sturm am Montag im Gespräch mit der APA.

Der Begriff Ehe sollte zwar für die Verbindung von Mann und Frau reserviert bleiben. Aber: gleichgeschlechtlichen Paaren sollten keine Nachteile erwachsen, und es sollte eine eigene Rechtsform für solche Partnerschaften geben. Homosexuelle Paare sollten in der Folge "den Schutz genießen, den auch die Ehe hat".

Verschienene Wege

Intern ist man in der evangelischen Kirche hinsichtlich des Umgangs mit dem Thema verschienene Wege gegangen. In der evangelischen Kirche A.B. (Augsburger Bekenntnis) sei die Segnung homosexueller Paare "bisher nicht beschlossen", weil sie doch "noch sehr umstritten ist". Warum dies so sei? "Weil es doch starke biblische Argumente gegen eine völlige Gleichstellung der Homosexualität gibt", betonte Sturm. In der Bibel werde Homosexualität sowohl im Alten als auch im Neuen Testament "als Sünde beschrieben. Hier gegen die Bibel eine Entscheidung zu treffen, ist nicht leicht".

Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften bereits beschlossen

In der Reformierten Kirche dagegen (evangelische Kirche H.B.) ist die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften bereits beschlossen worden. Bedingung dafür: die Partner müssen "im Sinn einer christlichen Ehe Treue und Liebe und gegenseitige Rücksicht vorhaben und einander versprechen", so Sturm.

Verzicht auf Frage nach der sexuellen Prägung

Der Bischof wies zudem darauf hin: sowohl in der evangelischen Kirche A.B. als auch H. B. habe man hinsichtlich der Anstellungsfähigkeit von Priestern und Priesterinnen beschlossen, "auf die Frage nach der sexuellen Prägung zu verzichten".

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