News 19. 08. 2004

Im Wallfahrtszentrum Kleinmariazell entsteht neues Kloster

Die Grundsteinlegung findet zum Fest Maria Geburt am 8. September statt. Brüder der "Samaritanischen Gemeinschaft" werden ab kommendem Frühjahr für die ständige Betreuung der Pilger sorgen.

Im niederösterreichischen Wallfahrtszentrum Kleinmariazell wird ein neues Kloster gebaut. Zum Fest Maria Geburt am 8. September wird Bischofsvikar P. Amadeus Hörschläger die feierliche Grundsteinlegung vornehmen. Innerhalb eines Jahres werden auf den Fundamenten der alten Klosteranlage sechs Wohneinheiten mit Priesterwohnungen entstehen, so Robert Rintersbacher von der mit dem Bauvorhaben betrauten Baugenossenschaft "Alpenland". In die Wohnungen werden Brüder der "Samaritanischen Gemeinschaft" einziehen.

50 000 Pilger pro Jahr

In Kleinmariazell ist in den vergangenen Jahren ein großes Wallfahrtszentrum entstanden, so Prof. Franz Eckert, für Kleinmariazell zuständiger Diakon, im Gespräch mit "Kathpress". Was jedoch noch fehle, sei eine ständige geistliche Betreuung der mehr als 50.000 Pilger, die jedes Jahr kommen. Dies werde nun in Zukunft durch die Brüder der "Samaritanischen Gemeinschaft" möglich sein. Eckert: "Damit ist die geistliche Betreuung der Pilger endlich wieder zufriedenstellend gesichert" - auch durch das ständige Angebot von Beicht- und Aussprachemöglichkeiten. Auch die Wallfahrtskirche könne damit endlich ständig geöffnet bleiben. "Kleinmariazell bekommt wieder ein spirituelles Herz", so Eckert wörtlich, der zugleich betonte, dass die Finanzierung des Projekts ohne Mittel der Erzdiözese Wien durchgeführt werde. Deshalb sei man auch sehr auf Spenden angewiesen.

Von Markgraf Leopold gegründet

Das heutige Kleinmariazell wurde 1136 von Markgraf Leopold als "Mariazell von Österreich" gegründet, seine dritte Klostergründung nach Klosterneuburg (1130) und Heiligenkreuz (1133). Benediktinermönche vom bayrischen Kloster Altaich ließen sich in der Folge im niederösterreichischen Voralpenland nieder. Vom 12. bis zum 18. Jahrhundert waren Kirche und Kloster Kleinmariazell im Wienerwald Anziehungspunkt für Wallfahrer, die auf der "Via Sacra" nach Mariazell unterwegs waren. Kleinmariazell wurde zum spirituellen und wirtschaftlichen Zentrum der Region. 1782 ließ Kaiser Joseph II. das Kloster nach 646-jährigem Bestand aufheben. Das Kloster wurde in der Folge lange Jahre als profanes Gebäude genützt. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden große Teile der Anlage abgerissen.

Neuevangelisierung

Die "Samaritanische Gemeinschaft" wurde vom polnischen Priester Andrzej Michalek gegründet. Heute gehören drei Ordenszweige dazu: Die Brüder Samariter, die Schwestern Samariterinnen und die Samaritanischen Familien. Diese neue Gemeinschaft apostolischen Lebens setzt sich besonders für die Neuevangelisierung Mittel- und Osteuropas, die Jugendseelsorge und Behindertenbetreuung ein. Seit 2003 ist die Gemeinschaften offiziell in die Erzdiözese Wien aufgenommen. Die Patres betreuen eine Reihe von Pfarren im Dekanat Pottenstein im Wienerwald.

 

 

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Kleinmariazell

 

 

 

 

 

 
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