Im
Wallfahrtszentrum Kleinmariazell entsteht neues Kloster
Die
Grundsteinlegung findet zum Fest Maria Geburt am 8. September statt. Brüder
der "Samaritanischen Gemeinschaft" werden ab kommendem Frühjahr für
die ständige Betreuung der Pilger sorgen.
Im
niederösterreichischen Wallfahrtszentrum Kleinmariazell wird ein neues
Kloster gebaut. Zum Fest Maria Geburt am 8. September wird Bischofsvikar P.
Amadeus Hörschläger die feierliche Grundsteinlegung vornehmen. Innerhalb
eines Jahres werden auf den Fundamenten der alten Klosteranlage sechs
Wohneinheiten mit Priesterwohnungen entstehen, so Robert Rintersbacher von
der mit dem Bauvorhaben betrauten Baugenossenschaft "Alpenland".
In die Wohnungen werden Brüder der "Samaritanischen Gemeinschaft"
einziehen.
50
000 Pilger pro Jahr
In
Kleinmariazell ist in den vergangenen Jahren ein großes Wallfahrtszentrum
entstanden, so Prof. Franz Eckert, für Kleinmariazell zuständiger Diakon,
im Gespräch mit "Kathpress". Was jedoch noch fehle, sei eine ständige
geistliche Betreuung der mehr als 50.000 Pilger, die jedes Jahr kommen. Dies
werde nun in Zukunft durch die Brüder der "Samaritanischen
Gemeinschaft" möglich sein. Eckert: "Damit ist die geistliche
Betreuung der Pilger endlich wieder zufriedenstellend gesichert" - auch
durch das ständige Angebot von Beicht- und Aussprachemöglichkeiten. Auch
die Wallfahrtskirche könne damit endlich ständig geöffnet bleiben.
"Kleinmariazell bekommt wieder ein spirituelles Herz", so Eckert wörtlich,
der zugleich betonte, dass die Finanzierung des Projekts ohne Mittel der
Erzdiözese Wien durchgeführt werde. Deshalb sei man auch sehr auf Spenden
angewiesen.
Von
Markgraf Leopold gegründet
Das
heutige Kleinmariazell wurde 1136 von Markgraf Leopold als "Mariazell
von Österreich" gegründet, seine dritte Klostergründung nach
Klosterneuburg (1130) und Heiligenkreuz (1133). Benediktinermönche vom
bayrischen Kloster Altaich ließen sich in der Folge im niederösterreichischen
Voralpenland nieder. Vom 12. bis zum 18. Jahrhundert waren Kirche und
Kloster Kleinmariazell im Wienerwald Anziehungspunkt für Wallfahrer, die
auf der "Via Sacra" nach Mariazell unterwegs waren. Kleinmariazell
wurde zum spirituellen und wirtschaftlichen Zentrum der Region. 1782 ließ
Kaiser Joseph II. das Kloster nach 646-jährigem Bestand aufheben. Das
Kloster wurde in der Folge lange Jahre als profanes Gebäude genützt. In
den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden große Teile der Anlage
abgerissen.
Neuevangelisierung
Die
"Samaritanische Gemeinschaft" wurde vom polnischen Priester
Andrzej Michalek gegründet. Heute gehören drei Ordenszweige dazu: Die Brüder
Samariter, die Schwestern Samariterinnen und die Samaritanischen Familien.
Diese neue Gemeinschaft apostolischen Lebens setzt sich besonders für die
Neuevangelisierung Mittel- und Osteuropas, die Jugendseelsorge und
Behindertenbetreuung ein. Seit 2003 ist die Gemeinschaften offiziell in die
Erzdiözese Wien aufgenommen. Die Patres betreuen eine Reihe von Pfarren im
Dekanat Pottenstein im Wienerwald.
Link:
Kleinmariazell
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