Erstmals
eine Frau im Leitungsteam eines Priesterseminars
Die Wienerin
Brigitte Proksch wurde neue Studien-Präfektin des Internationalen
Priesterseminars der Jesuiten in Innsbruck. Proksch ist die erste Frau im
Leitungsteam eines österreichischen Priesterseminars.
Als
Studien-Präfektin begleitet die 42-Jährige Proksch die Seminaristen des
internationalen Priesterseminars der Jesuiten in Innsbruck, des Canisianums,
bei ihrer Ausbildung. Als ihre
wichtigsten Anliegen bezeichnete Proksch am Montag bei ihrer Präsentation,
die "Zeichen der Zeit wahrzunehmen" und "Theologie
schmackhaft zu machen". Die von der Kirche für das Priesteramt
vorgesehene Ehelosigkeit bedeute nicht "Beziehungslosigkeit",
erklärte Proksch. Bei der Seminarausbildung gehe es auch darum, im tagtäglichen
Leben den respektvollen Umgang zwischen Männern und Frauen - eine
"Gemeinschaftsfähigkeit" - zu erlernen.
"Etwas
Neues"
Als
Frau könne sie die Arbeit mit Priestern bzw. Studenten aus einer anderen
Perspektive wahrnehmen, meinte die Studien-Präfektin. "Was ich selbst
bin im Zugang zur Theologie und im Alltag, kann ich einbringen", sprach
sie von einer Herausforderung. Im Priesterseminar fühlt sich Proksch
"sehr akzeptiert", wenngleich sie einräumte, dass die ständige
Anwesenheit einer Frau für einige etwas Neues sei.
55 Studenten
Im
Jesuitenkolleg Canisianum, das nach dem Seligen Petrus Canisius benannt
wurde, absolvieren derzeit 55 Studenten - 33 Priesteramtskandidaten und 22
Priester - aus 20 verschiedenen Ländern, 45 Diözesen und drei
Ordensgemeinschaften ihre Ausbildung. Brigitte Proksch wurde am 5. Mai 1962
in Wien geboren. Sie studierte Theologie und arbeitete am Afro-Asiatischen
Institut Wien. Zuletzt war sie zehn Jahre lang für das Priesterstudien-Förderungsprogramm
der Erzdiözese Wien tätig.
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Canisianum
Innsbruck
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