Papst: Juden
und Christen gemeinsam gegen Rassismus
Alle Formen
des Rassismus müssten ausgemerzt und eine Gesellschaft aufgebaut werden,
die Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden fördert, sagte Johannes Paul
II. am Freitag bei einer Audienz für eine Delegation der "Anti-Defamation
League" (ADL).
Die
katholische Kirche und das jüdische Volk bauten ihre "engen Bande der
Freundschaft" weiter aus. Er verabschiedete die von ADL-Präsident
Abraham Foxman angeführte Gruppe mit dem Friedensgruß "Shalom".
Verdankt Leben katholischer Frau
Foxman,
der 1940 in Polen geboren wurde und 1950 mit seinen Eltern in die USA kam,
berichtete in einem bewegenden Grußwort an den Papst, dass er sein Leben
einer katholischen Frau verdanke. Sie habe ihr eigenes Leben riskiert, um
ihn vor dem Schicksal von eineinhalb Millionen anderen jüdischen Kindern zu
bewahren, die von den Nazis ermordet worden.
Als seine
Eltern ins KZ abgeholt worden seien , hätten sie ihn beim Kindermädchen
Bronislawa Kurpi zurückgelassen, das den Namen des Buben änderte, seine
Dokumente fälschte und ihn mit Hilfe eines polnischen Priesters konspirativ
pro forma taufte, sagte Foxman. Beide Elternteile hätten überlebt.
Mutige Frau
"Die
katholische Kirche schenkte mir durch diese mutige Frau und diesen mutigen
Priester das Leben", betonte Foxman in seiner kurzen Ansprache. Er bat
den Papst um dessen Gebet für die verstorbenen Bronislawa Kurpi.
Brücken bauen
Auf
Grund dieser persönlichen Vergangenheit setze er sich dafür ein, "Brücken
zwischen dem Judentum und anderen Religionen zu bauen", betonte Foxman.
Ausdrücklich würdigte er den Einsatz des Papstes während des Zweiten
Weltkriegs und bekundete ihm "tiefste Bewunderung und Zuneigung" für
seine "große und führende Rolle" bei der Verteidigung des jüdischen
Volkes und für die Aussöhnung von Juden und Christen.
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Vatikan
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