News 17. 12. 2004

Papst: Juden und Christen gemeinsam gegen Rassismus

Alle Formen des Rassismus müssten ausgemerzt und eine Gesellschaft aufgebaut werden, die Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Frieden fördert, sagte Johannes Paul II. am Freitag bei einer Audienz für eine Delegation der "Anti-Defamation League" (ADL). 

Die katholische Kirche und das jüdische Volk bauten ihre "engen Bande der Freundschaft" weiter aus. Er verabschiedete die von ADL-Präsident Abraham Foxman angeführte Gruppe mit dem Friedensgruß "Shalom".

Verdankt Leben katholischer Frau

Foxman, der 1940 in Polen geboren wurde und 1950 mit seinen Eltern in die USA kam, berichtete in einem bewegenden Grußwort an den Papst, dass er sein Leben einer katholischen Frau verdanke. Sie habe ihr eigenes Leben riskiert, um ihn vor dem Schicksal von eineinhalb Millionen anderen jüdischen Kindern zu bewahren, die von den Nazis ermordet worden. Als seine Eltern ins KZ abgeholt worden seien , hätten sie ihn beim Kindermädchen Bronislawa Kurpi zurückgelassen, das den Namen des Buben änderte, seine Dokumente fälschte und ihn mit Hilfe eines polnischen Priesters konspirativ pro forma taufte, sagte Foxman. Beide Elternteile hätten überlebt.

Mutige Frau

"Die katholische Kirche schenkte mir durch diese mutige Frau und diesen mutigen Priester das Leben", betonte Foxman in seiner kurzen Ansprache. Er bat den Papst um dessen Gebet für die verstorbenen Bronislawa Kurpi.

Brücken bauen

Auf Grund dieser persönlichen Vergangenheit setze er sich dafür ein, "Brücken zwischen dem Judentum und anderen Religionen zu bauen", betonte Foxman. Ausdrücklich würdigte er den Einsatz des Papstes während des Zweiten Weltkriegs und bekundete ihm "tiefste Bewunderung und Zuneigung" für seine "große und führende Rolle" bei der Verteidigung des jüdischen Volkes und für die Aussöhnung von Juden und Christen.

 

 

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