News 25. 01. 2005

Katholische Hochschuljugend gegen Zugangsbeschränkungen an Unis

Die Katholische Hochschuljugend Österreichs hat sich gegen Zugangsbeschränkungen an den Universitäten ausgesprochen. Auch der Wiener Hochschulseelsorgers Konstantin Spiegelfeld tritt für einen freien Hochschulzugang ein.

Für die Vorsitzende der Katholischen Hochschuljugend Österreichs (KHJÖ), Barbara Mandl, steht "außer Diskussion, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Bildung hat - und dass es Aufgabe des Staates ist, Bildungsmöglichkeiten zu schaffen und den Zugang zu ihnen zu garantieren". Finanzielle oder anders geartete Zugangshürden zur Universität würden diesem Recht auf Bildung widersprechen, so Mandl in einer Aussendung am Dienstag.

"Zwei-Klassen-Uni"

Angesichts der universitätspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre liege die Vermutung nahe, dass in Österreich eine "Zwei-Klassen-Uni" verwirklicht werden soll, so die KHJÖ-Vorsitzende weiter. Der freie Hochschulzugang habe durch überfüllte Hörsäle, endlose Warteschlangen, Auslese-Prüfungen am Studienanfang, semesterlange Wartezeiten auf Seminarplätze bereits in den letzten Jahren massiv gelitten. Durch mehr finanzielle Mittel müsse für bessere Studienbedingungen gesorgt werden, "sodass alle studieren können, die es wollen".

Spiegelfeld: "Allen Bildungssuchenden soll Zugang zur Universität möglich sein"

Für den Wiener Hochschulseelsorgers Konstantin Spiegelfeld muss es ein Grundprinzip bei der Neugestaltung der österreichischen Universitäten sein, dass allen Bildungssuchenden - egal welcher sozialen oder nationalen Herkunft sie sind - der Zugang zur Universität möglich ist. Bei notwendigen Begrenzungen "muss die Zulassung nach fairen und nachvollziehbaren und nicht nur nach numerischen Prinzipien erfolgen", forderte Spiegelfeld am Montag. Studienbeihilfen und vielfältige Leistungsstipendien sollten zur Verfügung gestellt werden. Spiegelfeld hält auch eine einjährige Studieneingangsphase für "sehr wünschenswert". Sie solle garantieren, dass die Studierenden verschiedene Wissensgebiete erkunden können und Hilfe bei ihrer Studienentscheidung bekommen. Überlegt werden sollte laut dem Hochschulseelsorger auch, ob diese Orientierungsphase nicht schon während der Schulzeit erfolgen könnte.

Bildung ist mehr als Ausbildung

Die Zeit der akademischen Ausbildung sei ein wesentlicher Abschnitt im Leben der jungen Menschen, der universitäre Weg sollte in einer Haltung des Suchens gegangen werden, so Spiegelfeld. Bildung sei nicht nur Ausbildung. Spiegelfeld erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. einmal darauf hingewiesen hatte, dass Studierende "nicht einfach Empfänger von Dienstleistungen, sondern die wahren Protagonisten der Aktivitäten der Universitäten" sind. Wenn die Universitäten Orte der Bildungsvermittlung in diesem umfassenden Sinn sind, wären sie auch ein Garant für eine positive Weiterentwicklung der staatlichen Gemeinschaft und auch für die Wirtschaft nutzbringend.

 

 

 

 

 
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