Katholische Hochschuljugend
gegen Zugangsbeschränkungen an Unis
Die Katholische Hochschuljugend
Österreichs hat sich gegen Zugangsbeschränkungen an den Universitäten
ausgesprochen. Auch der Wiener Hochschulseelsorgers Konstantin Spiegelfeld
tritt für einen freien Hochschulzugang ein.
Für
die Vorsitzende der Katholischen Hochschuljugend Österreichs (KHJÖ),
Barbara Mandl, steht "außer Diskussion, dass jeder Mensch das gleiche
Recht auf Bildung hat - und dass es Aufgabe des Staates ist, Bildungsmöglichkeiten
zu schaffen und den Zugang zu ihnen zu garantieren". Finanzielle oder
anders geartete Zugangshürden zur Universität würden diesem Recht auf
Bildung widersprechen, so Mandl in einer Aussendung am Dienstag.
"Zwei-Klassen-Uni"
Angesichts
der universitätspolitischen Entwicklungen der letzten Jahre liege die
Vermutung nahe, dass in Österreich eine "Zwei-Klassen-Uni"
verwirklicht werden soll, so die KHJÖ-Vorsitzende weiter. Der freie
Hochschulzugang habe durch überfüllte Hörsäle, endlose Warteschlangen,
Auslese-Prüfungen am Studienanfang, semesterlange Wartezeiten auf Seminarplätze
bereits in den letzten Jahren massiv gelitten. Durch mehr finanzielle Mittel
müsse für bessere Studienbedingungen gesorgt werden, "sodass alle
studieren können, die es wollen".
Spiegelfeld: "Allen
Bildungssuchenden soll Zugang zur Universität möglich sein"
Für
den Wiener Hochschulseelsorgers Konstantin Spiegelfeld muss es ein
Grundprinzip bei der Neugestaltung der österreichischen Universitäten
sein, dass allen Bildungssuchenden - egal welcher sozialen oder nationalen
Herkunft sie sind - der Zugang zur Universität möglich ist. Bei
notwendigen Begrenzungen "muss die Zulassung nach fairen und
nachvollziehbaren und nicht nur nach numerischen Prinzipien erfolgen",
forderte Spiegelfeld am Montag. Studienbeihilfen und vielfältige
Leistungsstipendien sollten zur Verfügung gestellt werden. Spiegelfeld hält
auch eine einjährige Studieneingangsphase für "sehr wünschenswert".
Sie solle garantieren, dass die Studierenden verschiedene Wissensgebiete
erkunden können und Hilfe bei ihrer Studienentscheidung bekommen. Überlegt
werden sollte laut dem Hochschulseelsorger auch, ob diese Orientierungsphase
nicht schon während der Schulzeit erfolgen könnte.
Bildung ist mehr als Ausbildung
Die
Zeit der akademischen Ausbildung sei ein wesentlicher Abschnitt im Leben der
jungen Menschen, der universitäre Weg sollte in einer Haltung des Suchens
gegangen werden, so Spiegelfeld. Bildung sei nicht nur Ausbildung.
Spiegelfeld erinnerte daran, dass Papst Johannes Paul II. einmal darauf
hingewiesen hatte, dass Studierende "nicht einfach Empfänger von
Dienstleistungen, sondern die wahren Protagonisten der Aktivitäten der
Universitäten" sind. Wenn die Universitäten Orte der
Bildungsvermittlung in diesem umfassenden Sinn sind, wären sie auch ein
Garant für eine positive Weiterentwicklung der staatlichen Gemeinschaft und
auch für die Wirtschaft nutzbringend.
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