Katholische Hochschulgemeinde feiert 60-Jahr-Jubiläum
Die Katholische Hochschulgemeinde Wien feiert ihr 60-Jahr-Jubiläum.
Insbesondere in den ersten Nachkriegsjahrzehnten war die Hochschulgemeinde -
geprägt vom damaligen Hochschulseelsorger Karl Strobl - eine
"Kaderschmiede" des katholischen intellektuellen Nachwuchses.
Zahlreiche prägende Persönlichkeiten der Zweiten
Republik sind aus der Hochschulgemeinde hervorgegangen. Höhepunkt der Jubiläumsfeiern
ist ein Festgottesdienst mit dem Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari -
selbst ein Schüler Prälat Strobls -am 2. Juni um 18 Uhr in der
Votivkirche. Der Gottesdienst der unter dem Motto "Mit ganzem Herzen,
ganzem Verstand und ganzer Kraft" steht. Musikalisch wird der
Gottesdienst vom Chor der Katholischen Hochschuljugend und vom Ensemble
"cantus iuvenis" gestaltet. Anschließend ist ein Empfang im
Edith-Stein-Haus (1010 Wien, Ebendorferstraße 8) vorgesehen, zu dem auch
zahlreiche Zeitzeugen der vergangenen 60 Jahre geladen sind.
Festakt im "Juridicum"
Tags darauf, am 3. Juni, folgt ein Festakt im "Juridicum".
Unter dem Titel "Universität - universal?" sprechen drei hochkarätige
Referenten über das Verhältnis von Universität und christlichem Glauben:
Der deutsche Philosoph und Theologe Prof. Jörg Splett beleuchtet das Thema
"Wissenschaft und Religion", der Biochemiker und frühere
Wissenschaftsminister Prof. Hans Tuppy widmet sich der Frage "Wohin
steuern die Universitäten?" und der Salzburger Philosoph und Theologe
Prof. Clemens Sedmak spürt der "Idee der Universität" nach. Die
Veranstaltung beginnt um 16 Uhr.
Christliche Erfahrungen fördern
Im Vorfeld des Jubiläums sagte der Wiener
Hochschulseelsorger P. Josef Claveria im Gespräch mit
"Kathpress", Ziel der Universitätsseelsorge müsse es sein,
"die persönlichen christlichen Erfahrungen der jungen Menschen zu fördern".
Im Zentrum stehe die Frage: "Was bedeutet Glauben für meine
Existenz?". An der Universität sei die Spezialisierung in einem
Fachgebiet sehr stark ausgeprägt, so Claveria. Die Studierenden würden als
Konsequenz daraus oft keine Verbindung zwischen ihrer Tätigkeit und der
eigenen Existenz mehr zu Stande bringen. Hier gelte es anzusetzen.
Aspekt der Freiwilligkeit
Wie Claveria weiter ausführte, sei in der
Hochschulseelsorge der Aspekt der Freiwilligkeit sehr wichtig: "Man
kommt freiwillig vorbei und engagiert sich mehr oder weniger". Zugleich
sei es aber wichtig, dass durch die öffentliche und starke Präsenz der
Hochschulgemeinde deutlich wird, "dass hier Menschen sind, die wegen
ihres Glaubens zusammenkommen".
Drei Zentren der Katholischen Hochschulgemeinschaft
In Wien gibt es drei Zentren der Katholischen
Hochschulgemeinschaft. Eines für die Universität Wien, eines für die
Wirtschaftsuniversität und die Bodenkulturuniversität und ein drittes für
die Technische Universität sowie die Universität für Musik und
darstellende Kunst, die veterinärmedizinische Universität und die
Universität für angewandte Kunst. Die Hochschulgemeinde betreibt fünf
Studentenheime in Wien für rund 250 Studenten.
Link:
http://www.univie.ac.at/khg
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