News 30. 09. 2005

Bischof Huber will keine "Diskotheken oder Fischrestaurants" in Kirchengebäuden

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat vor einem schwindenden Symbolgehalt der Kirchengebäude infolge des Verkaufs einzelner Kirchen gewarnt. 

"Schon eine sehr geringe Zahl von Kirchen, die als Diskotheken, als Einkaufszentren oder als Fischrestaurants genutzt werden, gefährdet den Symbolgehalt auch anderer Kirchengebäude", sagte Bischof Huber am Freitag auf dem Kirchbautag in Stuttgart. Auch die Nachnutzung von nichtchristlichen Religionen sei unverträglich mit dem Symbolwert einer Kirche. Die Gebäude dürften nur in Ausnahmefällen aufgegeben werden, betonte Huber. Kirchen sollten erreichbar und zugänglich sein, meinte Huber in seiner Rede. Alle Ansätze zu einer "Verlebendigung der Kirchennutzung" seien zu unterstützen und zu fördern.

"Lieber Verwaltungsgebäude aufgeben als die Kirchen"

Der Leiter des Evangelischen Kirchbautags, Andreas Nohr, hatte zuvor verlangt, die Dienste und Verwaltungen sollten wieder selbst in die Kirchen einziehen, um diese zu retten. "Die Christen müssen sich auf ihr Erbe besinnen und lieber Verwaltungsgebäude aufgeben als die Kirchen", sagte der Hamburger Pfarrer. Bürokratie lasse sich auch in den Gotteshäusern erledigen.

Zu viele Kirchengebäude

In der evangelischen Kirche in Deutschland wird seit einiger Zeit über den Verkauf von Kirchengebäuden diskutiert. Laut dem bei der EKD für Bau- und Grundstücksrecht zuständigen Oberkirchenrat Gerhard Eibach benötigt die evangelische Kirche langfristig 50 Prozent ihrer über 20.000 Kirchen und Kapellen künftig nicht mehr für Gottesdienste.

 

 

 

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