News 18. 11. 2005

Katzav: Papst nimmt Einladung nach Israel an

Papst Benedikt XVI. hat eine Einladung des israelischen Präsidenten Mosche Katzav zu einem Besuch in Israel angenommen. Im Jahr 2000 besuchte Papst Johannes Paul II. das "Heilige Land".

Nach einer 25-minütigen Privataudienz bei Benedikt XVI. sagte Katzav am Donnerstag in Rom, er hoffe, dass der Papst-Besuch im nächsten Jahr stattfinde. Benedikt XVI. habe gesagt, er würde gern die archäologische Ausgrabungsstätte in Meggido besuchen, wo kürzlich die Reste einer vermutlich frühchristlichen Kirche gefunden wurden.

Zwei Päpste besuchten bisher Israel

Inoffiziell heißt es im Vatikan seit längerem, der deutsche Papst fasse eine Israel- Reise ins Auge. Lediglich der Zeitpunkt sei noch ungewiss. Als erster Papst der Geschichte hat Paul VI. 1964 das "Heilige Land" besucht. Im Jahr 2000 betet Johannes Paul II. im Rahmen seines historischen Israel-Besuchs an der Klagemauer in Jerusalem um Vergebung für die Judenverfolgungen gebetet.

Erste Audienz vor drei Jahren

Vor drei Jahren hatte der damalige Papst Johannes Paul II. Katzav als erstem israelischen Staatsoberhaupt eine 16-minütige Audienz gewährt. Der verstorbene Papst hatte den Bau der israelischen Sperranlage im Westjordanland wiederholt kritisiert; man brauche für einen Frieden "Brücken und keine Mauern oder Zäune", hatte er erklärt. Ministerpräsident Ariel Sharon war deshalb während eines Besuchs in Rom 2003 nicht mit dem Papst zusammengetroffen.

Konflikt im Juli

Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel waren Ende Juli auf einem Tiefpunkt, nachdem die Regierung Sharon dem neuen Papst vorgeworfen hatte, nicht israelischer Terroropfer gedacht zu haben. Der Vatikan verwies seinerseits auf israelische Völkerrechtsverstöße in besetzten Gebieten. Der Vatikan-Vertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore, hatte zuletzt vor der UNO-Vollversammlung in New York die "wachsenden Schwierigkeiten der christlichen Palästinenser" beklagt.

Jerusalem

Der Vatikan wünscht einen internationalen Status für Jerusalem. Der Papst war während einer Generalaudienz Mitte Oktober dafür eingetreten, dass Jerusalem, dessen arabischen Ostteil Israel ohne völkerrechtliche Wirksamkeit annektiert hat, zu einem "Ort des Friedens und der Begegnung der Religionen" wird. Im September hatte der Papst in Castel Gandolfo die beiden Großrabbiner von Israel, Yona Metzger und Shlomo Amar, empfangen und sie auf die unbefriedigende Lage der Christen im Heiligen Land aufmerksam gemacht.

 

 

 

 

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