News 22. 11. 2005

Irakischer Erzbischof: Scharia und Demokratie unvereinbar

Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, hat die Muslime in seinem Land zur Dialogbereitschaft aufgerufen. Zugleich kritisierte Sako die Rolle des Islam in der neuen irakischen Verfassung.

Der Erzbischof forderte die Muslime in einem Interview für die deutsche "Tagespost" auf, eine "neue Lesart ihrer Religion" zu schaffen, um die Zukunft des Islam sicherzustellen. "Sie müssen sich erneuern", sagte er. Dazu gehöre auch eine Abkehr von einer negativen Sichtweise des Christentums. Derzeit könne von Dialog keine Rede sein. Sako wörtlich: "Die Christen sind sehr bereit zum Dialog, aber die anderen nicht, denn für sie ist der Islam die Vollendung der Religion". Als sehr gefährlich bezeichnete es Sako, den Islam als wesentliche Quelle der Gesetzgebung in der irakischen Verfassung zu betrachten. "Berufung der Verfassung auf das islamische kanonische Recht der 'Scharia' und Demokratie sind unvereinbar", mahnte Sako.

 

 

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