News 23. 11.
2005 |
Neue katholische Diözese in VietnamDer Heilige Stuhl hat in Vietnam eine neue Diözese errichtet und den ersten Bischof ernannt. Thomas Nguyen Van Tran, bisher Weihbischof in Xuan Loc, wird die im Süden des Landes gelegene neue Diözese Ba Ria leiten, in der von den rund 900.000 Einwohnern etwa 225.000 katholisch sind.Das teilte der Vatikan am Dienstag mit. Er bestätigte damit eine Mitteilung der Regierung in Hanoi vom Vortag. Verbesserung der Beziehungen Vatikan - HanoiDer Missionspressedienst "AsiaNews" wertete die Neugründung als Anzeichen für eine Verbesserung in den Beziehungen wischen dem Vatikan und Vietnam. Diese galten bisher als schwierig und kompliziert. Bischofsernennungen bedürfen in Vietnam stets der Zustimmung der staatlichen Behörden und waren in der Vergangenheit nur nach langwierigen und mühsamen Verhandlungen möglich. 26 DiözesenDie Gründung der Diözese Ba Ria sei von Ministerpräsident Phan Van Khai am 13. Mai "auf Antrag des Vatikans und der vietnamesischen Bischofskonferenz" entschieden worden, meldet "AsiaNews". Die Regierung wollte damit nach eigenen Angaben "der sehr hohen Zahl von Katholiken" in diesem Gebiet Rechnung tragen. Die Zahl der vietnamesischen Diözesen hat sich damit auf 26 erhöht. 57 NeupriesterAls weiteres Indiz für bessere Beziehungen zwischen dem Vatikan und Vietnam wertete "AsiaNews" die Ankündigung, dass Kurienkardinal Crescenzio Sepe am 29. November in der Kathedrale von Hanoi 57 Neupriester weihen werde. Im Laufe seines Besuchs werde Sepe auch zu einem nicht-offiziellen Gespräch mit Phan Van Khai zusammentreffen, so "AsiaNews. Keine diplomatischen BeziehungenDer Vatikan und Vietnam unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Sie wurden mit der kommunistischen Machtübernahme in Südvietnam 1975 abgebrochen. Im Laufe der Jahre hat sich jedoch ein "Modus vivendi" eingespielt, wenn auch unter komplizierten Bedingungen. Die von jährlichen vatikanischen Besuchsdelegationen erzielten Vereinbarungen wurden nicht immer und oft nur mit Verzögerungen und Abstrichen umgesetzt. Bei Bischofsernennungen wurde mitunter über Jahre um Kompromisskandidaten gerungen. Vietnamesische Regierungsdelegation in RomAls Indiz einer Öffnung und Verbesserung wurde in Rom im vergangenen Juni der zweite Besuch (seit 1992) einer vietnamesischen Regierungsdelegation gewertet. Bei dem fünftägigen Treffen wurden "einige Aspekte der katholischen kirchlichen Aktivitäten in Vietnam" sowie "noch offene Probleme" behandelt, hieß es damals. Die Begegnung habe "in einem Klima herzlichen Respekts und nützlichen Dialogs" stattgefunden. Zudem habe man über die Beziehungen zwischen Vatikan und Vietnam gesprochen - in der Erwartung einer raschen Normalisierung. Die Errichtung der neuen Diözese könnte ein weiterer Schritt in dieser Richtung sein. |
![]() | Seitenanfang | ![]() | weitere News |