News 24. 11.
2005 |
Erzbischof von Canterbury gegen „Kreuzzugsideal“Die Kreuzzüge im Mittelalter sind nach Aussage des Oberhauptes der Anglikanischen Kirche ein "Verrat" an christlichen Glaubensgrundsätzen gewesen."Die meisten Christen würden heute sagen, dass die Kreuzzüge oder die Religionskriege in Europa im 16. und 17. Jahrhundert ein ernster Verrat an den grundlegenden Überzeugungen des christlichen Glaubens waren", sagte der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, in einer Vorlesung an der Islamischen Universität im pakistanischen Islamabad. "Jeder moderne Versuch, das Kreuzzugsideal wiederzubeleben, dürfte bei den meisten christlichen Gläubigen keine Unterstützung finden", wurde Williams am Donnerstag in der britischen Zeitung "The Daily Telegraph" zitiert. Gewalt nur in AusnahmesituationenChristen sähen die Anwendung von Gewalt nur als "zweitbeste Option" an, die nur in einer bedrohlichen oder ungerechten Situation angewendet werden dürfe, sagte Williams in seiner Vorlesung am Mittwoch. Bereits in der Vergangenheit hatte der Erzbischof westliche Politiker, insbesondere US-Präsident George W. Bush, davor gewarnt, sensible religiöse Ausdrücke wie "Kreuzzug" zu benutzen, um den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Kritik von TraditionalistenMit seiner liberalen, weltoffenen Haltung ist der Erzbischof schon öfter bei Traditionalisten in den eigenen Reihen angeeckt. Zuletzt hatten seine Versöhnungsbemühungen im Streit zwischen Teilkirchen um die Ernennung von homosexuellen Bischöfen zu heftigen Protesten konservativer Kirchenführer geführt. |
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