Kreuz & Quer
Dienstag 6. 11. 2001,
23.05 Uhr in ORF 2
Vergessen oder erinnern:
Warum heute noch von Auschwitz reden?
Sind wir heute noch verpflichtet, uns jener Verbrechen zu
erinnern, für die der Name Ausschwitz steht? Oder ist endlich die
Zeit des befreienden Vergessens gekommen?
Nach wie vor provozieren diese Fragen Emotionen und heftige
Kontroversen. Außer Streit steht freilich, dass es Formen des
Erinnerns gibt, die letztlich dem Vergessen dienen, falsche und
missbräuchliche Formen, unangemessene Betroffenheitsrhetorik,
falsche Sentimentalität. Kritiker sprechen von Ausbeutung der
Opfer, in ästhetischer, moralischer aber auch in politischer
Hinsicht. Ist demgegenüber eine Weise des Erinnerns geltend zu
machen, die sinnvoll, ja sogar unverzichtbar ist? Welchen
Stellenwert hat die Erinnerung an die Shoa, wenn einmal alle Täter
und Opfer gestorben und alle Restitutionsfragen geklärt sind? Was
bedeutet das für die nationale Identität Österreichs, für die
Erinnerung der Menschheit? Ein Philosophicum im Zeichen des
Gedenkens an die Reichspogromnacht vom 9. Nov. 1938.
Diskussionsleitung:
Ursula Struppe, Wien
Teilnehmer:
Rudolf Burger, Philosoph, Wien
Dan Diner, Historiker, Tel Aviv
Jörn Rüsen, Philosoph, Essen
Eva Menasse, Journalistin, Wien
Diskussionsforum:
Vergessen
oder erinnern?
Videostreams:
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Backstage-Diskussion
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