Erfüllte Zeit

01. 09. 2002, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr

 

"Die erste Ankündigung von Leiden und Auferstehung" (Matthäus 16, 21-27)

Kommentar: Bischof Kurt Krenn

 

Kirchenlehrerin Angela v. Foligno

 

Und Gott stellt sich in der Seele auf zwei Arten vor. Einmal so, dass Er sich im Inneren der Seele offenbart, und dann erkenne ich seine Gegenwart in mir, und seine Weise, in jeder Kreatur gegenwärtig zu sein, in allem, was Dasein besitzt, im bösen Geist, im guten Engel, in der Hölle, im Paradies, im Ehebruch, im Mord, in den guten Werken und jedem daseienden Ding, das eine Weise des Seins besitzt, mag es schön oder hässlich sein. „Auch erkenne ich, dass Er in einem bösen Geist nicht minder gegenwärtig ist als in einem guten Engel. Wenn ich in dieser Wahrheit bin, erfreue ich mich darum an Gott nicht weniger, wenn ich einen bösen Geist oder einen Ehebruch sehe, als wenn ich einen guten Engel oder ein gutes Werk erkenne. Auf diese Weise zeigt sich Gott meiner Seele unablässig und erleuchtet mich dadurch mit so großer Wahrheit und göttlicher Gnade, dass die Seele ihn dann unmöglich in irgendeiner Weise beleidigen kann.