RICHARD PICKER

 

"ZUSAMMENROTTUNGEN:

GRUPPEN UNTER DÄMONIE,IDEOLOGIE UND RELIGION"

Fünf Essays

 

RICHARD PICKER 1933 in Wien geboren, war zuerst Schüler der Napola, und dann nach dem Theologiestudium als katholischer Priester im akademischen Bereich in Wien tätig. Er verlor sein Amt durch Heirat 1970. Nach seiner Ausbildung zum Psychotherapeuten (Psychoanalyse, Gruppendynamik, Gestalttherapie) arbeitete er in freier Praxis seit 1974 , als Ausbildner und Erwachsenenbildner (ORF), als Schriftsteller und Kolumnist ( „Kirche Intern“ und „Kurier.“). Zusammen mit seiner Frau Christl (mit der er drei Kinder hat) widmet er sich nun dem Schwerpunkt „Psychotherapie und Christentum“.

 

Bisherige Bücher:: „Pluriformes Christentum“ Herder Wien 1970;

"Österreichisch-Katholisch“ Ephelant Wien 1990

„Krank durch die Kirche“ Katholische Sexualmoral und psychische Störung. Böhlau Wien 1998

„Die kostbare Entdeckung“ 45 Briefe zur Gestalttherapie. Edition Neue Wege, Gösing 2000

„Heiliger Spagat“ Ein Handbuch für das die Kirche begehrende Volk. Edition Va bene Wien-Klosterneuburg 2000

 

Zum Buch „Zusammenrottungen“:

Menschen sind Einzelwesen. Menschen sind Gruppenwesen. In der Spannung zwischen beiden Polen vollzieht sich das menschliche Leben. Viele grauenvolle Gewaltprobleme werden von Gruppen produziert. Der Nationalsozialismus war vor allem auch ein Gruppenereignis. Der Kosovo-Krieg auch. Die Zusammenrottung zur Gruppenenergie von lassen die politische Kraft der Gruppierungen unerschöpflich erscheinen .Von Dämonie zu Ideologie und Religion sind wir dadurch gekommen.. Klinisch-experimentelle Untersuchungen zeigen das Aber weiter zu Kultivierung, Umformung und Therapie sind wir noch nicht gekommen. Woran mag das liegen?

Das Buch geht diesem für die Menschheit bedrohlichen Phänomen nach. Es liest die beschriebenen Gruppen unter diesem Blickwinkel. Es zeigt, wie aggressive Tötungsimpulse in der tiefsten Schichte der Gruppenprozesse allgegenwärtig zu sein scheinen. Die Militärordnungen am Beispiel der Hitlerschen „Napola“ dargestellt, zeigen, wie derartige Energien in Richtung mörderischem Kampf bis zum Heldentod gebündelt werden können. Dagegen stehen spirituelle Ordnungen (wie das Ordenswesen), die zur Abwehr dieser Gruppendämonie entwickelt wurden. Wieso es dennoch einen „Fall Groer“ , der tragischer ist, als allgemein bekannt, nicht zu verhindern vermochte, ist die Frage.

Mitten drinnen findet sich der altbekannte Ritus vom alles sühnenden Sündenbock - allgegenwärtig in Religionen wie auch in der Gesellschaft der Gegenwart - der nur noch weitere Opfer produziert. Trotzdem ist ein Leben ohne ihn praktisch nicht vorstellbar. ..

Wer kann dieser Gruppendämonie Herr werden? Kann die Psychotherapie ein Leben ohne Sündenbockmechanismus plausibel machen?

Jedenfalls: Können wir die Gewalt-Probleme nicht lösen, scheint die Weltzivilisation an einen kritischen Punkt angekommen, der auch ihr Ende auszulösen vermag..

Können also Zusammenrottungen gewendet werden, können sie auch zum Leben führen? Schritte dazu werden aufgezeigt.