Erfüllte Zeit

31. 05. 2004, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1

 

 

"Was glauben Sie?" –
die Schauspielerin, Autorin und Liedermacherin Erika Pluhar

 

Wenn im Ausland von „starken österreichischen Frauen“ die Rede ist, dann fällt sehr bald der Name Erika Pluhar.

 

Zwar lebte sie mehrere Jahre auch an der Seite berühmter Männer, war aber nie deren Anhängsel. Seit ihrem 20. Lebensjahr bis zum Jahr 1999 war Erika Pluhar ständiges Mitglied des Wiener Burgtheaters. Schon früh wurde sie durch Film und Fernsehen im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.

 

In ihrer ersten Ehe war Pluhar mit dem Industrie-Designer Udo Proksch verheiratet. Sie begann eine Laufbahn als Interpretin berühmter Liedermacher. Nach ihrer Ehe mit André Heller ging sie allmählich dazu über, die Texte ihrer Lieder selbst zu schreiben. Dies ging Hand in Hand mit ihrer sich immer intensiver entwickelnden belletristischen schreibenden Arbeit, die zu mehreren Veröffentlichungen führte.

 

Heute sind ihre eigenen Liedtexte nahezu Voraussetzung ihrer musikalischen Bühnen und Tonträgerarbeit geworden, Inhalt und Interpretation verbinden sich auf authentische Weise.

 

Ebenfalls bestimmend für ihren eigenwilligen musikalischen Weg waren die Begegnung und Zusammenarbeit mit den Musikern Antonio V. D`Almeida und Peter Marinoff, mit denen sie über zehn Jahre lang ein ständiges Trio bildete. Nach dem plötzlichen Tod Marinoffs hat sich für Erika Pluhar in den Letzten Jahren ein neue musikalische Zusammenarbeit mit dem jungen österreichischen Gitarristen Klaus Trabitsch ergeben.

 

In ihren Büchern ist sie jedoch nur noch Autorin. Ihr Interesse an menschlichen Vorgängen, das sie einst in die Schauspielerei trieb, ist wohl auch Triebfeder ihres Schreibens. Ende der Achtziger schrieb Erika Pluhar ihren ersten Roman, den sie „Als gehörte eins zum anderen. Eine Geschichte" benannte. Er erschien 1991 bei Überreuther in Wien und wurde (vor allem von Sigrit Löffler in der Zeitschrift „Profil") so überdimensional und vehement verrissen, dass er ebenfalls zu einem Verkaufserfolg mit über 100.000 Exemplaren geriet.

 

Nach dem Tod ihrer Freundin Marisa Mell, deren Sterben in einem Wiener Krankenhaus sie zum Teil begleitet und miterlebt hatte, entstand „Marisa. Rückblenden auf eine Freundschaft. 1997 erschien „Am Ende des Gartens. Erinnerungen an eine Jugend", ein Buch, das von Krieg und Nachkriegszeit, ihrer Kindheit, Mädchenzeit und jungem Frausein erzählt, symptomatisch für viele Frauen ihrer Generation.

 

Danach wandte sie sich aus den autobiographischen Bezügen in die reine Erfindung und Fiktion. Der Roman, der dabei entstand, trägt auch den bezeichnenden Titel „Matildas Erfindungen", und erschien im Frühjahr 1999. Im Frühjahr 2001 ist Erika Pluhars Roman „Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?" bei Hoffmann und Campe erschienen und wurde für den Verlag das bisher erfolgreichste Buch der Autorin.

 

Johannes Kaup hat die vielseitig begabte Künstlerin für die monatliche Ö1-Reihe „Was glauben Sie?“ zu den vielfältigen Höhepunkten und Tiefschlägen, Wendungen, Brüche ihres Lebens gefragt und ist dabei der Frage nachgegangen, woran Pluahr in ihrem Leben glaubt.

 

 

Buchtipps:

„Als gehörte eins zum anderen. Eine Geschichte" benannte, Überreuther

Marisa. Rückblenden auf eine Freundschaft“

„Am Ende des Gartens. Erinnerungen an eine Jugend"

„Matildas Erfindungen“

„Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?", Hoffmann und Campe

„Erika Pluhar, Ein Bilderbuch“, Chrsitine de Grancy-Erika Douer-Evelyn Frerk, Hoffmann & Campe

 

 

CD-Tipp:

CD-Trilogie (3CDs) „Es war einmal. Ein Lebensweg in Liedern“ Extraplatte