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Erfüllte Zeit09. 01. 2005, 7.05 Uhr - 8.00 Uhr, Österreich 1
aus: „Meditationen und Gebete“ von Wilhelm von Saint-Thierry übertragen von Klaus Berger und Christiane Nord
Der
Mensch hat vor dir so viele Gesichter, wie er Neigungen hat. Doch
du, Gott in deiner Wirklichkeit, nimmst sie alle an, gehst auf alle
ein und bleibst doch in dir selbst unwandelbar. In dir findet fromme
Demut durch deine Gnade die passende Antwort, brennende Liebe
sanftes Öl, für demütige Zerknirschung hältst du Gerechtigkeit
und für die Schamlosigkeit Zweifel bereit. Auf
diese Weise, du höchste Gerechtheit, begegnen sich bei dir
Barmherzigkeit und gerechte Strenge, wenn ein gerechter Mensch der
Wahrheit die Ehre gibt und demütig seine Fehler bekennt und wenn du
in deiner Gerechtheit dem, der wahrhaft bekennt, gewissermaßen zu
Recht Erbarmen schenkst. Und wenn der Mensch dir den Kuss seines
gerechten Bekenntnisses anbietet, gibst du ihm deinen Friedenskuss
zurück.
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