Katholischer Gottesdienst

 

Sonntag, 30. 03. 2003, 10.00 Uhr - 11.00 Uhr, 

 ORF Regionalradios

Franziskanerinnen von der christlichen Liebe - Hartmannkloster, Wien

(1.    Fastensonntag)  Laetare

Einzug: GL 822 „Wacht auf“

Ordinarium: Uraufführung – Eigenkomposition von Prof. Elisabeth Lotterstätter

Zwischengesang: GL 562 und GL 177

Fürbitten und Ruf: GL 093/3

Vater unser: GL 362

Danklied: aus dem Musical „Restituta“:  „Vater, ich danke Dir für diesen Tag“

Auszug: Orgelpostludium

Vorsteher des Gottesdienstes:

Pater Antonio Sagardoy

Der Chor der Schwestern und der Chor des Gymnasiums Brigittenau

Leitung: Prof. Elisabeth Lotterstätter

 

Pater Antonio Sagardoy ist im Anschluss an den Gottesdienst bis 12.30 Uhr telefonisch erreichbar: 01/546054230

 

 

Komponistin der Lieder:

Prof. Elisabeth Lotterstätter

Tel: 0676/6197089

 

 

Predigt

Liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Schwestern und Brüder:

Die Texte des heutigen Tages sprechen von Rettung durch Gott. Das AT berichtet vom Versagen des Volkes, von Zeiten der Verbannung und von der Befreiung, die Gott bewirkt. Es handelt sich um Situationen, die sich öfters wiederholen: Wo wir Versagen des Menschen sehen, entdecken wir Vergebung durch Gott, wo Vereinsamung des Menschen zunimmt, sehen wir Gottes Zuwendung. Gott lässt uns nicht allein mit unserer Schuld, wie wir es aus den Zeugnissen der Bibel entnehmen können.

 

Menschen treten im Namen Gottes auf, erinnern das Volk an Gottes Gebot, versprechen Hilfe durch Gott und verkünden den Tag der Rettung. Doch die Menschen, die im Namen Gottes zu uns kommen, werden nicht immer mit Applaus und Anerkennung empfangen. Jesus Christus ist zu uns gekommen um uns zu retten, Er ist gekommen, nicht um uns zu richten, sondern um uns aufzurichten, uns die Hand zu reichen und uns dadurch das Wohlwollen Gottes sichtbar zu machen; Er kam als Licht, doch nicht jeder freute sich über das Licht, nicht jeder suchte das Licht.

 

In unseren Tagen ist es nicht anders: Manche bevorzugen die Dunkelheit, damit ihre  Taten nicht aufgedeckt werden, sie wollen anonym und unsichtbar in der Dunkelheit verborgen bleiben. Wer die Wahrheit tut kommt zum Licht, verliert die Anonymität, seine Worte werden sichtbar und seine Schritte unter die Lupe genommen.

 

Dieser Gedanke erinnert mich an Sr. Restituta. Sie sah Jesus, das Licht; sie blieb nicht unsichtbar in der Dunkelheit der Masse, sie wagte es für Christus zu leben, sie wagte, gegen den Strom zu kämpfen, sie wagte aus der Anonymität der Schweigenden hervorzutreten, dies kostete sie das Leben, doch ihr Licht leuchtet jetzt mehr denn je. Gerade heute vor 60 Jahren wurde sie in Wien enthauptet.

Wer die Wahrheit tut kommt zum Licht, er wird zum Licht aus der Verbindung mit Gott

und wird Christus gleichgestaltet.

Gottes Interesse für uns Menschen findet in Jesus Christus seine Vollendung. Er gibt uns Seinen Sohn als Zeichen der Liebe, der uns mit Ihm versöhnt und eine Vater-Kind-Beziehung zu Gott ermöglicht. Er führt uns vor Augen wie vertrauensvoll und zuversichtlich wir zu Gott kommen können, denn Er hat uns Menschen gern. Die Reaktionen von uns Menschen auf Gottes Verhalten sind sehr verschieden. Jesus ist das sichtbare Zeichen der Liebe Gottes, uns steht es aber frei, Ja oder Nein zu Ihm zu sagen: Er ist als Licht gekommen, doch manche ziehen die Finsternis vor. Verschiedene Vorschriften und Normen stehen oft im Vordergrund, doch heute hören wir, dass der Menschensohn, der erhöht wurde, die Norm ist: er ist das Licht und in diesem Licht sehen wir den Wert der Taten der Menschen.

 

Es sind - in unseren Tagen - Menschen gefragt, die auf Jesus schauen und die Liebe verwirklichen. Der Mensch kann die Fülle des Lebens nicht durch die Beobachtung eines Gesetzes erreichen, sondern durch die Liebe, die er in seine Schritte investiert. Wer fähig ist zu lieben bis zur Selbsthingabe - so wie Jesus - wird das Reich Gottes in seiner Umwelt sichtbar machen.