Imago - Menschen, Mythen, Religionen

25.12. 2002,  0.05 – 2.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

„Die göttlichen Kinder“ – Erlösungsmythen in den Weltreligionen

"Holder Knabe in lockigem Haar" singt man zu Weihnachten, denn das göttliche Kind ist geboren und wird der Welt das Heil bringen, sagen die Christen.

Doch nicht nur in Bethlehem wird ein göttliches Kind geboren. In den Mythen Ägyptens genauso wie in Mesopotamien oder in Indien gibt es die Geschichte vom wunderbaren Kind, in dessen kleiner Gestalt ein Gott auf Erden erscheint. Christus, Buddha, Krishna, aber auch Romulus und Remus, die Gründer Roms, sind solche Kinder mit wunderbarer Herkunft.

Die Erzählung vom göttlichen Kind ist ein Mythos, der über das Ganz- und Heilwerden der Welt erzählt. Und so haben diese Geschichten auch heute ihre Wirkung: als Mythen der Psychotherapie - "das Kind in sich entdecken" - oder der Werbung, in der Kinder die heile Welt symbolisieren. Ist also das "göttliche Kind" nur ein Versatzstück der Religionen oder steckt mehr dahinter?

Gestaltung: Ursula Baatz