Imago - Menschen, Mythen, Religionen

21.04. 2003,  0.05 – 2.00 Uhr, Radio Österreich 1

 

„Rot wie das Leben“

Ostern – Fest der Befreiung, Fest der Auferstehung.

 

Die Farbe Rot symbolisiert in allen Kulturen Blut und Leben. Die roten Ostereier sind ein Brauch aus vorchristlicher Zeit, sie symbolisieren die Ganzheit des Lebens – und die feiert auch das christliche Osterfest.

 

Bräuche wie das „Osterlachen“, das bis ins 19. Jahrhundert einen selbstverständlichen Platz in der Kirche hatte, oder das berühmte Ballspiel mit der goldenen Kugel, das im Dom zu Chartres vom hohen Klerus ausgeführt wurde, zeigen etwas von der Lebensfreude dieses Festes. Und im orthodoxen Osterfest bestimmt diese Dimension des Lebens die Liturgie - unter anderem werfen die Priester Blumen unter die Teilnehmer des Gottesdienstes.

 

Das Osterfest hat jüdische Wurzeln; es ist wie das Pesach-Fest ein Frühlingsfest. Pesach ist in besonderer Weise ein Fest des Lebens – ein Fest, bei dem der Befreiung des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten gedacht wird, eine Geschichte, die nicht nur für die jüdische, sondern auch für die christliche Tradition relevant ist. Vor allem die Befreiungstheologie hat diese Geschichte ins Zentrum ihrer theologischen Überlegungen gerückt.

Gestaltung: Ursula Baatz