Logos Theologie und Leben

Samstag, 16. 02. 2002, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

 

Religion im Diskurs: "Wie umgehen mit Sünde und Schuld?" –
Ein Gespräch zwischen einem Psychotherapeuten und einem Seelsorger

 

Der Mensch kann schuldig werden. Der Mensch kann vergeben, kann entschuldigen und um Entschuldigung bitten.

 

Die christliche Religion ist in ihrem Wesen eine therapeutische Religion. Dem Christentum geht es wesentlich um die Versöhnung um die Befreiung des Menschen. Vor allem auch um die Befreiung von Schuld, damit ein Neuanfang des Lebens möglich wird. Auf diesem Hintergrund wiegt es schwer, dass viele Menschen heute diese Erfahrung nicht mehr mit kirchlichem Bußsakrament und einem Beichtgespräch in Verbindung bringen können. Das hat viele Gründe. Auf Seiten der Kirche liegen sie im kirchlichen Missbrauch des Versöhnungsamtes zu Machtzwecken; aber auch in der Reduktion der Vergebung auf die reine Gottesbeziehung. Und letztlich in einer exklusiven Sünder-Orientierung, die die Opfer von Sünde aus dem Blick verloren hat.

 

Doch bevor von Sünde die Rede ist, soll das Phänomen Schuld geklärt werden. Schuld muss einmal von neurotischen Schuldgefühlen unterschieden werden. Schuld hat mehr mit "Schuldigkeit" zu tun und wird von daher erst richtig verstanden. Was bin ich mir und einem anderen schuldig (geblieben)? Hier findet das christliche Verständnis von Schuld eine Parallele im therapeutischen Verständnis und Geschehen.

 

Logos - Religion im Diskurs versucht im Gespräch mit einem Therapeuten und einem Seelsorger das schwierige Thema Schuld und Vergebung verständlich zu machen.

Gestaltung: Johannes Kaup