Logos
Theologie und Leben
Samstag, 16. 03. 2002, 19.05 Uhr -
19.30 Uhr
im Programm Österreich 1
"Zwischen Gier und Gerechtigkeit" –
Eine Diskussion um Markt und Moral mit dem Präsidenten der
Industriellenvereinigung, Peter Mitterbauer und dem Sozialethiker
Johannes Schasching.
In der Reihe "Logos - Theologie und
Leben" am Samstag, 16. März, 19.05 Uhr, im Programm
Österreich 1.
Ist Ethik im Bereich des Wirschaftens überhaupt notwendig? Wenn
ja, welche Verantwortung trägt sie für das Gemeinwohl? Muß sie
ganz dereguliert werden, um erfolgreich zu sein? Erfolgreich für
wen? Wo liegen Grenzen? Schafft das Kapital Arbeit oder zerstört es
sie auch? Was passiert mit denen, die aus dem Produktionsprozess
herausfallen, die nicht teilnehmen können? Wie kann Gerechtigkeit
im Kontext der Globalisierung verwirklicht werden?
Zu diesem Fragenkomplex diskutieren in Der Reihe "Logos"
zwei Experten:
Dr. Peter Mitterbauer, Präsident der Österreichischen
Industriellenvereinigung. Er ist Chef des in Laakirchen ansässigen
Autozulieferkonzerns MIBA, der weltweit – von den USA bis Ungarn
zahlreiche verschiedene Tochterunternehmen gegründet und zugekauft
hat.
Sein Gesprächspartner ist Prof.Dr.Johannes Schasching: Er ist
einer der renommiertesten katholische Sozialethiker der Gegenwart.
Der Jesuit hat viele Jahre lang an der Gregoriana in Rom gelehrt und
wichtige kirchliche Sozialdokumente mitverfasst.
Seit 1991 arbeitet er an der Katholischen Sozialakademie
Österreichs, befasste sich in den Letzten Jahren insbesondere mit
Fragen "Wirtschaft, Globalisierung und Ethik".
Nach dem ökonomischen Zusammenbruch der
Planwirtschaft in den Ländern des real existierenden Sozialismus,
scheint es global kaum funktionierende Alternativen zur freien
Marktwirtschaft zu geben. Die soziale Marktwirtschaft europäischen
Zuschnitts wird - im großen und ganzen - von der Mehrheit der
Europäer gewollt. Unbestreitbar ist, dass aber auch dieses System
seine Schattenseiten hat. Die Wirtschaft ist ein Konkurrenzsystem,
dessen innerer Motor das ständige Wachstum ist. Shareholder
bestimmen zunehmend, was in und mit den Firmen geschieht. Das
bewirkt einen ständigen Zwang zur Kostenreduktion. Mit allen
negativen Folgen, die mit der Flexibilisierung der
Arbeitsverhältnisse verbunden sind.
Das Streben nach Erhalt und Wachstum des
materiellen Reichtums bringt eine sozial-ökonomische Struktur
hervor, die die Schere zwischen Arm und Reich wachsen lässt.
Spürbar ist das vor allem in den Schwellenländern, sowie in den
Entwicklungsländern.
Logos im Diskurs bringt Sozialethiker und
Wirtschaftsexperten an einen Tisch. Dabei soll die soziale
Verantwortung und der Spielraum von Moral und Ethik in der
Wirtschaft ausgelotet werden.
Gestaltung: Johannes
Kaup
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