Logos Theologie und Leben

Samstag, 15. 02. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Mythische Helden oder göttliche Kinder?“ – Richard Rohr über den Initiationsweg zur Erfahrung des Göttlichen

  

In der Literatur finden sich zwei klassische Archetypen für den religiös suchenden Menschen: den klassischen Helden und die Figur des ”göttlichen Kindes”. Beide repräsentieren auch seelische Erfahrungen von Menschen auf ihrem Lebensweg. Der Held ist vom Handeln bestimmt, vom mythischen Abenteuer, der das Geheimnis des Wirklichen immer in der Ferne vermutet. Kämpfend und suchend hat er die Initiation (Einweihung) in das Geheimnis des Seins stets noch vor sich. Das göttliche Kind andererseits ist bereits initiiert, es ist wesenhaft nicht mehr vom Haben- und Tun-müssen, sondern vom Sein bestimmt. Es lebt aus der geheimnisvoll offenbaren Kraft der Gegenwart.

 

Anhand dieser zwei Archetypen zeigt Richard Rohr in einer spannenden Exegese der Schattenseiten die geistigen Probleme und Nöte von Zeitgenossen auf. Aber er zeigt auch, wie man als ”göttliches Kind” in eine Gemeinschaftserfahrung mit Gott gelangen kann. Eine Erfahrung die die ganze Person, Ihre Mitwelt und ihre Beziehungen verwandelt. Rohr spart aber auch nicht die Gefahren und Probleme auf diesem Weg aus und zeigt überzeugend, weshalb diesen spirituellen Weg immer nur Minderheiten in Angriff nehmen werden.

Gestaltung: Johannes Kaup

 

 

Bücher von Richard Rohr:

 

"Plädoyer für ein Christentum aus Fleisch und Blut"

 

"Der wilde Mann. Geistliche Reden zur Männerbefreiung"

 

"Die Reise nach Assisi. Gemeinschaft der Verwundeten. Erfahrungen mit der radikalen Mystik des Franz von Assisi"

 

"Hiobs Botschaft. Vom Geheimnis des Leidens"

 

"Masken des Maskulinen. Neue Reden zur Männerbefreiung"

 

"Von der Freiheit loszulassen"

 

"Wer loslässt, wird gehalten. Das Geschenk des kontemplativen Gebets"

Claudius-Verlag

 

"Hoffnung und Achtsamkeit" Spirituell leben in unserer Zeit"

 

"Vision einer neuen Welt. Die Bergpredigt des Jesus von Nazaret"

Verlag Herder