Logos Theologie und Leben

Samstag, 05. 04. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Himmel wohin?“ – Wie die Religion in die Kunst entschwindet

 

Der Himmel über uns gehört schon lange nicht mehr nur den Spatzen und den Engeln, sondern vor allem Flugzeugen und Raumfahrzeugen. Und die klassischen christlichen Vorstellungen über den Himmel und das Jenseits sind für die meisten kaum mehr nachvollziehbar, jedenfalls in den Industrieländern. Und vielfach übernimmt die Kunst die Rolle der Religion.

 

Die Ausstellung „Himmelschwer“ im Kulturzentrum der Minoriten in Graz thematisiert dieses allmähliche Verschwinden des Himmels in die Kunst. Doch die Sehnsucht nach Transzendenz bleibt: wenn die finnische Künstlerin Maaria Wirkaala auf die Dächer in der Umgebung des Grazer Doms goldene Leitern setzt, die direkt in die Weite des Himmels weisen, weckt sie damit alte Bilder.

 

Traditionell fungierte die Kunst immer als Vermittlerin religiöser Wahrheiten. Vielleicht allerdings sind die religiösen Bilder aus den Kirchen ausgewandert und in die Gefilde der Kunst übersiedelt – oder werden umgekehrt die Künstler zu den Kündern der Transzendenz? Ein Augenschein in Graz.

Gestaltung: Ursula Baatz