Logos Theologie und Leben

Samstag, 19. 04. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Der Geist reißt Mauern nieder“ 

Oder Auferstehung verkündigen in der religiös-pluralistischen Gesellschaft Indiens

 

 

Mystik ist die Tiefendimension der Spiritualität, aber zum großen Teil ein Defizit im Christentum. „Eine Religion ohne Mystik kann den Menschen nicht verwandeln.“ Dieser Überzeugung ist der indische Jesuit Sebastian Painadath, der aus der Tradition der Thomaschristen stammt und als katholischer Theologe einen indischen Ashram leitet.

 

1942 im südlichen Kerala geboren, hat Painadath sich in Österreich und Deutschland in Philosophie und Theologie ausbilden lassen. Auf dem Hintergrund einer überwiegend hinduistischen Kultur findet er neue Wege, die christliche Botschaft der Auferstehung Jesu in einer inkulturierten Form zu verkünden.  „Das  Engagement für Gerechtigkeit, Frieden, Befreiung aus Unrechtsstrukturen kann auf Dauer nur wirksam werden, wenn es aus echten mystischen Quellen Kraft erhält. Wahre Spiritualität entfaltet sich durch eine echte Begegnung der Religionen“, ist Painadath überzeugt.

 

Mit großer Schärfe kritisiert er die wiederholten Maßregelungen von religionspluralistischen Theologen seitens der vatikanischen Glaubenskongregation. Painadath verweist dagegen auf das Motto von Papst Johannes Paul II., das er auf dem Weltreligionentreffen 1986 in Assissi formulierte: „In dem Maße, wie wir uns gegenseitig für den Dialog öffnen, öffnen wir uns für Gott“. Wie man Identität und Offenheit in einer religionspluralistischen Welt bewahrt, davon erzählt Painadath in Logos am Karsamstag.

Gestaltung: Johannes Kaup