Logos Theologie und Leben

Samstag, 21. 06. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Der Islam zwischen Fundamentalismus, Mystik und Moderne“ –

Ein Abend mit dem Mystiker Henri Boulad

Der 1931 im ägyptischen Alexandria geborene Jesuit Henri Boulad ist ein christlicher Mystiker von Weltruf. In seiner Heimat Ägypten steht er mit muslimischen Gelehrten in einem kritischen Dialog. Boulad kritisiert die christlichen Fundamentalisten mit ihrem manichäischen Dualismus ebenso wie die gewaltbereiten Fundamentalisten auf Seiten des Islam. Wer immer seine todbringende Gewalt mit Gottes Willen und seinem Segen legitimiert – sei es im Weißen Haus oder in radikal-islamistischen Zirkeln  – erfüllt den Tatbestand der Blasphemie. Fundamentalismus ist für ihn eine Sackgasse, weil er starr den alleinigen Besitz der Wahrheit behauptet, sich geistig nur an der Vergangenheit orientiert und bereit ist, Gegner der eigenen Position gewaltsam zu vernichten.

Wird ein Dialog über die Kulturgrenzen hinweg möglich werden? - Für Boulad gibt es nur eine friedliche Zukunft der Religionen wenn sie ihre mystische Tiefendimension erschließen.

 

„Der Islam zwischen Fundamentalismus, Mystik und Moderne“ – zu diesem weltpolitisch höchst brisanten Thema war Henri Boulad am 5.Mai im Radiokulturhaus in Wien. Logos fasst die wesentlichen Passagen daraus zusammen.

Gestaltung: Johannes Kaup