Logos
Theologie und Leben
Samstag, 12. 07. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr
„Wie politisch muss Religion sein, und
wie religiös die Politik?“ –
Ein Gespräch zwischen dem Theologen
Johann Baptist Metz und dem Philosophen Gianni Vattimo
Der 1928 In Deutschland geborene Johann Baptist Metz
hat Ende der Sechziger Jahre die „politische Theologie“ begründet.
Er ist Verfechter eines Christentums der „Compassion“, des
Mitleids. Gianni Vattimo, Jahrgang 1936 zählt zu den bedeutendsten
Philosophen Italiens. Er sieht die Menschwerdung Gottes als eine
freiwillige Selbstschwächung Gottes, die den Menschen dadurch zum
Tun des Guten, zur „Caritas“ aufruft. Beide haben sich auf
unterschiedliche Weise mit Politik und Religion beschäftigt.
Metz leitet aus der Nähe des Christentums zum
menschlichen Leid die Forderung ab, dass die Kirche konkret
politisch sein müsse. Als „Theologie der Befreiung“
beinhaltet das auch eine Auseinandersetzung mit dem
Marxismus. Anders
Gianni Vattimo: Als bekennender Katholik und Mitglied des Europäischen
Parlaments in den Reihen der postkommunistischen „Democratici di
Sinistra“ sieht er die christliche Botschaft als Aufruf zur Säkularisierung
und Schwächung der politischen und kirchlichen Institutionen.
Vor einigen Wochen sind Metz und Vattimo in Graz zu
einem Disput zusammengetroffen, den „Logos“ in Auszügen
dokumentiert.
Gestaltung: Johannes
Kaup
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