Logos Theologie und Leben

Samstag, 20. 09. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Mystik aus Zeitgenossenschaft“  - Simone Weil, eine Heilige für unsere Zeit?

 

Simone Weil (1909 – 1943) wächst in Paris auf als Tochter liberaler jüdischer Eltern. Sie ist eine Frau der Extreme. Nach dem Studium arbeitet sie als Philosophielehrerin an Schulen und engagiert sich gleichzeitig für die Belange der Arbeiterschaft.


Von 1933 bis 1935 arbeitet sie in einer Pariser Fabrik und kämpft später im spanischen Bürgerkrieg. Im Zweiten Weltkrieg bezieht sie in der Französischen Widerstandsbewegung Stellung gegen die nationalsozialistischen deutschen Besatzer. Sie verkehrt in atheistisch-existenzialistisch geprägten Kreisen ihrer Zeit und sieht sich selbst in Visionen zum Religiösen bekehrt. 1943 stirbt die Philosophin und Mystikerin im englischen Exil an den Folgen von Erschöpfung und Unterernährung. Simone Weil beschäftigt heute philosophisch-theologisches Denken im Sinne einer Neubenennung und Neubegründung von Religion.

 

Der Schlüsselbegriff ihrer Pädagogik und Spiritualität ist Aufmerksamkeit auf das tatsächliche, wirkliche Leben. Ihre Lebenshaltung kann eine angemessene Antwort geben auf die aktuelle bildungspolitische Frage, wie heute in der säkularen Situation eine mündige religiöse Kompetenz entstehen kann. Die Herausforderungen der virtuellen Medienwelt, der sozialen Folgen der Globalisierung von Wissen und Kapital, der interkulturellen und interreligiösen Situation verlangen nach einer geistigen Zukunft der säkularen Gesellschaft. Sie wird auf dem Feld der Religion mit entschieden.

Gestaltung: Cornelius Hell