Logos
Theologie und Leben
Samstag, 11. 10. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr
„Habgier, Stolz und
Neid“ -
Der christliche Sündenbegriff
im Licht der mimetischen Theorie Rene Girards
Eine
der zentralen Fragen jeder großen Religion ist die nach dem rechten
Umgang mit Leidenschaften. Negative Leidenschaften wie Habgier,
Stolz und Neid zählt die Religion zu den sogenannten Wurzelsünden.
Wie damit umgehen?
Während
die großen östlichen Religionen die Leidenschaften durch ein
begierdefreies Leben zu überwinden suchen, haben die biblischen
Religionen eine komplexe Sicht der Leidenschaften, die sowohl deren
positive als auch deren negative Aspekte berücksichtigt.
Der
frankoamerikanische Philosoph Rene Girard plädiert dafür, das
zerstörerische Potential der negativen Leidenschaften zu
durchschauen. Die biblischen Religionen unterscheiden zwischen dem
Streben nach ewigen Gütern, welches die Menschen vereint, und dem
Begehren von weltlichen Dingen, das leicht zu Rivalität und Krieg führt.
Man kann diese Unterscheidung bereits in den Zehn Geboten finden. Es
lohnt sich, die biblische Weisheit auf dem Hintergrund unserer
modernen Welt wiederzuentdecken.
Gestaltung:
Johannes Kaup
Literaturliste:
Rene Girard "Der Sündenbock", Zürich 1988
"Das Heilige und die Gewalt", Frankfurt 1999
"Das Ende der Gewalt", Freiburg 1983
"Wenn all das beginnt. Gespräch mit Michel Treguer",
Münster 1997
Wolfgang Palaver "Rene Girards mimetische Theorie",
Münster 2003
Raymund Schwager "Brauchen wir einen Sündenbock? Gewalt und
Erlösung in den biblischen Schriften", München 1978
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