Logos
Theologie und Leben
Samstag, 25. 10. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr
„Friedrich Heer“ - Der katholische Mahner,
Kritiker und Visionär
Friedrich Heer war einer
der großen katholischen "intellektuellen Grenzgänger" in
den Bereichen österreichische Identität,
Kulturgeschichtsschreibung, Dialog der Religionen und Ideologien.
Rudolf Augstein schrieb über ihn: "Friedrich Heer ist eine
zwischen zwei Buchdeckeln eingebundene Atombombe!".
Mit seinem Buch
"Gottes erste Liebe" räumte der Wiener Historiker grundsätzlich
mit den christlichen Wurzeln des Antijudaismus auf. Er weist nach,
dass Judenhass und Judenmord von theologischen Konzeptionen lebten,
die von den erlauchtesten Köpfen der christlichen Theologie
entworfen wurden. Zu seinen berühmtesten Werken zählen „Der
Glaube des Adolf Hitler. Anatomie einer politischen Religiosität“;
„Jugend zwischen Hass und Hoffnung; Europäische
Geistesgeschichte“; „Das Wagnis der schöpferischen Vernunft“.
Friedrich Heer (1916 -
1984) war seit 1936 Mitglied des Instituts für österreichische
Geschichtsforschung und lehrte an der Wiener Universität. Er
schrieb historische und geschichtsphilosophische Standardwerke,
Romane, Dramen und Essays, 1972 erhielt er den Großen Österreichischen
Staatspreis, 1980 das Österreichische Ehrenzeichen für
Wissenschaft und Kunst. Heer starb vor 20 Jahren und sein Werk harrt
noch heute der Entdeckung.
Gestaltung: Johannes
Kaup
Buchtipps:
Konrad Paul Liessmann (Hg.) "Friedrich Heer. Das Wagnis der
schöpferischen Vernunft", Böhlau-Verlag 2003
K. P. Liessmann (Hg.) "Friedrich Heer. Europa: Häretiker,
Rebellen, Revolutionäre", Essayband, Böhlau-Verlag 2003
F. R. Reiter (Hg.) "Friedrich Heer. Ausgesprochen. Dokumente
zu Alltag, Politik und Zeitgeschichte", Böhlau-Verlag 1986
Friedrich Heer "Gottes erste Liebe", Ullstein-Verlag
Friedrich Heer "Der Glaube des Adolf Hitler", Ullstein
Sachbuch
Evelyne Adunka "Friedrich Heer - eine intellektuelle
Biographie", Tyrolia-Verlag 1995
Wolfgang Ferdinand Müller "Die Vision des Christlichen bei
Friedrich Heer", Tyrolia-Verlag 2002
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