Logos Theologie und Leben

Samstag, 22. 11. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

 

„Wenn die Nebel sich lichten“ –

David Steindl-Rast über Gottesbilder und Glaubensschwierigkeiten  

 

 

Wer offenen Auges durch eine Einkaufsstrasse geht und Menschen ins Gesicht blickt, beurteilt die Entegegenkommenden instinktiv und ordnet sie gemäß seinen Lebenserfahrungen und Vorstellungen in bestimmte Kategorien ein. Ohne es zu beabsichtigen, stülpt man dem jeweiligen Gegenüber die eigene Vorstellung über. In der psychologischen Fachsprache wird dieser Vorgang „Projektion“ (lateinisch: Überwerfung) genannt.

 

Was für Menschen gilt, die man zumindest sehen kann, gilt erst recht für den unsichtbaren Gott. Mit dem Begriff „Gott“ verbindet jeder Mensch bestimmte Vorstellungen, Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche, Ängste und Aggressionen. Die vielfältigen Motive und Absichten für den Glauben an Gott wie ebenso sein Gegenteil, die atheistische Leugnung, hängen – genau besehen - zumeist an der Problematik unterschiedlicher Projektionen und dahinterstehender Gottes-Bilder. Sie können als vorläufige Bilder hilfreich sein, aber auch massive Glaubens- und Verstehensschwierigkeiten bereiten.

Der in Österreich geborene, in die USA ausgewanderte Reform-Benediktiner David Steindl-Rast gilt als einer der großen spirituellen Meister der Gegenwart. Nicht nur im christlichen Kulturraum, sondern vor allem im buddhistischen ist er vielgeachteter Dialogpartner und Grenzgänger, der fest in der eigenen christlichen geistlichen Tradition verwurzelt ist. Steindl-Rast wird in Logos über die mit  den Gottesbildern verbundenen Glaubensschwierigkeiten sprechen und Auswege vorschlagen. 

Gestaltung: Johannes Kaup