Logos
Theologie und Leben
Samstag, 13. 12. 2003, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr
„Eine kleine Theologie der Kirchenväter“ –
Wege zur spirituellen Erfahrung
Das
Wort „Kirchenväter“ klingt ein wenig nach gipsernen
Heiligenstatuen, oder auch nach altmodischen Kirchenmännern. Die
Theologen der ersten christlichen Jahrhunderte wurden zwar im Laufe
der Zeit zu Gipsstatuen und ihre Gedanken in verstaubte Folianten
verbannt, doch tatsächlich waren sie höchst lebendige Denker.
Erst
in den letzten Jahrzehnten werden sie wiederentdeckt – und zur Überraschung
vieler stellt sich dann heraus, dass zwischen einem Gregor von Nyssa,
einem Kirchenvater, der im 4. Jahrhundert n. Chr. lebte, und einem
indischen Yogi kein so großer Unterschied ist. Die beiden könnten
sich gut miteinander über ihre spirituelle Praxis unterhalten. Ein
moderner Theologe hätte es da schon etwas schwerer – es sei denn,
er hätte auch Yoga geübt oder Zen oder sonst eine der asiatischen
Meditationsformen.
Die
Wiederentdeckung der frühen christlichen Tradition ist eine
Begegnung mit einer Form des Christentums, die sich von dem heutigen
in manchen Punkten deutlich unterscheidet.
Gestaltung:
Ursula Baatz
Buchtipps:
Pierre Hadot "Philosophie als Lebensform", Fischer
Taschenbuch
Anselm Grün "Gebet und Selbsterkenntnis", Vier Türme
Verlag
H. E. Lassalle "Zen-Buddhismus und christliche Mystik",
Aurum Verlag
Hans Peter Sturm "Urteilsenthaltung oder Weisheitsliebe
zwischen Welterklärung und Lebenskunst", Alber Verlag
|