Logos Theologie und Leben

Samstag, 31. 01. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

„Jung, hübsch, gequält“ - 

Der Heilige Sebastian

 

Die Statue eines jungen, hübschen, von Pfeilen durchbohrten und blutenden Mannes ist in sehr vielen katholischen Kirchen zu finden. Fast so häufig wie die Gottesmutter Maria hat man den Heiligen Sebastian dargestellt, den Patron der Soldaten, der Pestkranken und heutzutage der Aidskranken. 

 

Der Überlieferung nach war der Heilige Sebastian ein römischer Offizier, der sich weigerte, seinen christlichen Glauben zu widerrufen und daher als Märtyrer starb. Die Darstellung des von Pfeilen durchbohrten jungen Mannes hat vor allem in psychoanalytischen Kreisen den Verdacht genährt, das Christentum sei eine Form der Selbstquälerei, die aus der Verleugnung der Sexualität Lust bezieht.

 

Die Frage ist, was hat Menschen dazu bewogen, der Darstellung dieses gequälten jungen, hübschen Mannes eine so zentrale Rolle in sakralen Räumen zu geben.

Gestaltung: Ursula Baatz