Logos Theologie und Leben

Samstag, 21. 02. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

 

 

 

„Gottesentgiftung“ – Der Psychoanalytiker Tilmann Moser über neurotische und heilsame Formen von Religion

 

 

Mit seinem 1976 erschienenen Klassiker der Religionskritik „Gottesvergiftung“ hat der Freiburger Psychoanalytiker Tilmann Moser Furore gemacht. Seine Wut über die Knechtung durch eine neurotisierende Religion richtete sich damals direkt gegen Gott, bzw. seine Gottesvorstellung und er versucht diesen Gott auf die Anklagebank zu setzen. Das hat Moser Freunde und auch Feinde eingebracht.

 

Doch sein Gottesbild hat sich knapp 30 Jahre später gewandelt. Darüber gibt sein Buch „Von der Gottesvergiftung zu einem erträglichen Gott“ Auskunft. Anders noch als 1976, wo er Gott als strengen unbarmherzigen Richter zeichnet, offenbart sich Moser heute als religiös Suchender, der an neuen Einstellungen arbeitet. Unversöhnlich ist Moser aber weiterhin, wenn er als Therapeut in die Abgründe religiös bedingter Störungen blickt und das Leid derer analysiert, die aus religiösen Gründen nicht zum Leben kamen.

Gestaltung: Johannes Kaup

 

 

LITERATURLISTE ZUR SENDUNG

 

Tilmann MOSER, Von der Gottesvergiftung zu einem erträglichen Gott. Psychoanalytische Überlegungen zur Religion, Kreut Verlag Stuttgart 2003

 

Ders., Gottesvergiftung, Suhrkamp Frankfurt 1980

 

Ders., Lehrjahre auf der Couch, Suhrkamp Frankfurt 1977  

 

Ders., Dabei war ich doch sein liebstes Kind, Kösel München 1997

 

 

Daniel STERN, Tagebuch eines Babys, Was ein Kind sieht, Spürt, fühlt und denkt, München 1990

 

Helmut JASCHKE, dunkle Gottesbilder, Freiburg 1992

 

Lorenz ZELLNER, Gottestherapie. Befreiung von dunklen Gottesbildern, München 1995 

 

Heiko ROHRBACH, Befreiung von biblischen Alpträumen. Wider Sintflut und Höllenangst, Stuttgart 1994

 

Heinz HENSELER, Religion – Illusion? Eine psychonalytische Deutung, Verlag Steidl Göttingen 1995

 

 

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