Logos Theologie und Leben

Samstag, 28. 02. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr

„Rom und Byzanz“ – Rivalinnen um die Gunst Gottes 

 

Rom und Byzanz sind wie Brennpunkte einer Ellipse. Beide Städte sind Kaiserstädte und Hauptstädte eines Weltreichs gewesen und sie stehen bis heute symbolisch für das lateinische und für das griechische Christentum, für die römisch-katholische und die orthodoxe Kirche.

 

Die Spaltung im Jahr 1054 zwischen Ost- und Westkirche hat sich über die Jahrhunderte zu einer tiefen Kluft ausgewachsen, die die orthodoxe Kirche von der katholischen Kirche trennt. Mentalitätsunterschiede, Unterschiede in der Theologie und vor allem im Sakramenten- und Rechtsverständnis machen eine Annäherung zwischen den Kirchen schwierig. Vor allem das Papstamt ist für die orthodoxe Kirche ein Stein des Anstoßes. Auch die Diskussion um die Ordination von Frauen oder die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese sind für die Orthodoxie ein Problem.

 

Andererseits hat die Nachforschung von Historikern eine kleine Sensation ergeben, nämlich, dass es eine rechtlich gültige Trennung zwischen der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche nie gegeben hat, sondern nur eine Vielzahl von Schritten auseinander. 

 

Gestaltung: Ursula Baatz

 

 

Bücherliste:  

Ernst Christoph Suttner: Schismen, die von der Kirche trennen, und Schismen, die von ihr nicht trennen; Ökumenische Wegzeichen, Nr. 15, 2003, zu beziehen über Institut für Ökumenische Studien, Universität Fribourg, Schweiz

 

Grigorios Larentzakis: Die orthodoxe Kirche, Styria Verlag

 

Otto Benz: Leben und Geist der Ostkirche, Rowohlt Verlag

 

Rolf Kempf: Damit der Mensch göttlich werde, Franz Verlag