Logos - Theologie und Leben
Samstag, 03. 07. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm
"Österreich 1"
„Weil
unser Gewissen verpflichtet“ – der jüdische Befreiungstheologe
Marc Ellis und sein Kampf für einen gerechten Frieden in Nahost
Der
amerikanisch-jüdische Theologe Marc Ellis fordert Juden aus religiösen
Gewissensgründen zum Kampf gegen die Unterdrückung und für die
Gleichberechtigung der Palästinenser auf. Ellis ist Professor für
amerikanische und jüdische Studien an der Baylor-Universität, USA.
Innerhalb des Judentums vertritt er eine Position, die derzeit nicht
politisch einflussreich ist.
Ellis
bezieht sich auf die kritischen Propheten der Bibel, wenn er von der
Politik Israels als „Expansionspolitik“ und vom
„Sicherheitszaun“ als der „Apartheids-Mauer“ spricht. Die jüdische
Identität sei durch die Besatzung Palästinas militarisiert worden,
sagt Ellis. Durch die Aufrechterhaltung der jüdischen Siedlungen
mache Israel klar, dass es keinen Palästinenserstaat wolle. Ellis
setzt sich gegen die Besatzung Palästinas und die Unterdrückung
der Palästinenser ein, weil er Jude ist. „Ich glaube, Jude zu
sein, heißt berufen zu sein, gerecht zu handeln. Wenn
wir ungerecht handeln, handeln wir auch als Juden, weil das Judentum
nicht rein ist. Aber das muss korrigiert werden“, sagt Ellis.
Marc
Ellis betrachtet es als seine Pflicht, die ethische Dimension des
Judentums zu retten. Dafür wurde der Autor von 15 Büchern von
Erzbischof Desmond Tutu, dem Sprachforscher Noam Chomsky und dem
Literaturkritiker Edward Said gewürdigt.
Gestaltung:
Johannes Kaup
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