Logos - Theologie und Leben
Samstag, 21. 08. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm
"Österreich 1"
Logos-Sommergespräche
– Teil 2:
„Über Gott und
meine Welt“ – Der Präsident des Ökosozialen Forums, Josef
Riegler
Der
ehemalige ÖVP-Vizekanzler und jetzige Präsident des Ökosozialen
Forums wurde am 1.November 1938 in Mörschitzgraben in der
Obersteiermark geboren. Seine Eltern waren Bergbauern, der Vater
fiel 1944 im Krieg. Nach dem Studium war Riegler bis 1971 als
Landwirtschaftslehrer tätig, engagierte sich als Diözesanjugendführer
bei der Katholischen Jugend und war bis 1970 Generalsekretär der
Katholische Aktion Steiermark. 1972 wurde er Generalsekretär des
steirischen Bauernbundes und stieg damit in seine politische
Karriere ein.
Vom
Nationalrat bis zum Bundesminister für Land-und Forstwirtschaft
1987 gewann Riegler über Parteigrenzen hinweg großes Renommee
durch die stille und zähe Art und Weise, wie er sich mit
Marktordnung, Umstrukturierungen und Überproduktionen auseinander setzte.
Riegler wurde am 12. März 1989 Nachfolger von Alois Mock als ÖVP-Parteiobmann.
Er trat in die SPÖ-geführte Koalitionsregierung ein, wurde
Vizekanzler und Minister für Föderalismus und Verwaltungsreform.
In seine Zeit fiel eine Parteireform, bei der die Volkspartei auf
Rieglers Vision der „ökosozialen Marktwirtschaft“ eingeschworen
werden sollte. Doch 1991 stellte Riegler sein Amt zur Verfügung, da
er „nicht mehr über die volle innere Loyalität“ (O-Ton Riegler)
der ÖVP-Funktionäre verfügte. Rieglers Visionen einer ökosozialen
Marktwirtschaft finden heute auf Europa-Ebene immer mehr gewichtige
Befürworter. Nachhaltiges Wirtschaften, das sich politisch für
faire Rahmenbedingungen für alle Wirtschaftsakteure einsetzt, ist
seit dem EU-Gipfel in Göteborg auf die Agenda der EU gesetzt
worden. Als Präsident des Ökosozialen Forums Österreich hat er
mittlerweile in einigen europäischen Ländern gleichnamige
Think-Tanks gegründet. Daneben übt er noch eine Funktion als
Obmann des
Raiffeisenverbandes Steiermark aus.
In
der Logos-Reihe „Über Gott und meine Welt“ erzählt Riegler über
die Hintergründe seines politischen Scheiterns, stellt sein
Programm eines nachhaltigen Wirtschaftens vor, erzählt darüber,
warum im Laufe seines Lebens der Glaube wichtig wurde
und
wie er sich eine zukunftsfähige Gesellschaft und Welt vorstellt.
Gestaltung:
Johannes
Kaup
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