Logos - Theologie und Leben
Samstag, 06. 11. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm
"Österreich 1"
„Dürfen
wir sterben helfen?“ -
Die
aktuelle Ethikdebatte über Pflegenotstand, Euthanasie und
Palliativmedizin
Unsere
Gesellschaft in den westlichen Industrienationen wird immer älter.
Die kontinuierlich ansteigende Lebenserwartung
führt verbunden mit medizinischem Fortschritt zu neuen Phänomenen
des Sterbeprozesses, die auch ethisch neue Probleme aufwirft. Dem
Tod geht oftmals eine längere Phase der
Krankheit
und schwerer Pflegebedürftigkeit voraus. Mit der höheren
Lebensdauer steigt die Zahl der Menschen, die an Demenzerkrankungen
mit starker Persönlichkeitsveränderung leiden.
Kein
Wunder, dass in dieser Situation seit einigen Jahren der Ruf nach
Sterbehilfe laut wurde. Die Niederlande haben im Jahr 2002 die
Lebensbeendigung auf Verlangen einschließlich der Hilfe bei der
Selbsttötung unter bestimmten Voraussetzungen für straffrei erklärt.
Befürworter der aktiven Euthanasie argumentieren, in der modernen
Medizin gebe es zahlreiche Grauzonen, in denen zwischen Tun und
Lassen - konkret zwischen sterben Lassen und aktiver
Lebensbeendigung - nicht mehr klar unterschieden werden könne.
Gegen die Tötung auf Verlangen gibt es aber gewichtige ethische
Einwände.
Für
das medizinische Handeln ist neu zu Bewusstsein zu bringen, dass
nicht jedes ethisch verantwortete Lassen gleichbedeutend mit einem
Unterlassen ist. Die Grenzen unseres Handelns, auch der Medizin, müssen
darum in jeder Situation neu bestimmt werden. Das gilt auch an den
Grenzen des Lebens. In Logos nehmen Mediziner und Ethiker zu der
Problematik Stellung und zeigen Alternativen auf.
Gestaltung:
Johannes Kaup
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