Logos - Theologie und Leben

Samstag, 04. 12. 2004, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm "Österreich 1"

 

 

„Unbefleckt empfangen“ -

Die Gottesmutter und die moderne Welt

 

 

Vor 350 Jahren wurde das Dogma festgelegt, dass Maria als einziger Mensch unbefleckt von der Erbsünde geboren worden sei. Vor 350 Jahren begann sich die moderne Naturwissenschaft gerade zu formieren, man fragte sich, wie Fortpflanzung stattfindet, die Erde hatte ihren Platz in der Mitte der Welt verloren, und kritische Geister meinten, dass die biblischen Geschichten und das Christentum insgesamt nur eine Art von Märchen seien und der Materialismus die bessere Weltanschauung. 

 

Das Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariens beschwor das entgegen gesetzte Weltbild. Nicht naturwissenschaftliche Kausalität, sondern geistige Kräfte, nicht sündhafte Fortpflanzung, sondern begierdeloses Werden steht im Hintergrund des Dogmas. Dass dieser Dualismus Schwierigkeiten mit sich bringt, ist mittlerweile sehr deutlich geworden.

Gestaltung: Ursula Baatz