Logos - Theologie und Leben

Samstag, 16. 04. 2005, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr im Programm "Österreich 1"

 

„Der Heilige Geist und die katholische Kirche“  – Eine kleine Unterscheidung der Geister

 

Wer als nichtreligiöser Mensch das Wort „Heiliger Geist“ hört, wird vielleicht zunächst an ein  „Gespenst“ denken, kulturell Interessierte an das ikonographische Bild der Taube oder an Feuerszungen, die am Pfingsttag auf die Jünger Jesu herabgekommen sein sollen. Jedenfalls ist man verleitet den Heiligen Geist für eine fromme metaphysische Konstruktion zu halten, auf die sich jene zurückziehen, denen die intellektuellen Argumente für die Verteidigung ihres Glaubens ausgegangen sind. Der Heilige Geist erscheint – oft auch aufgrund von miserabler Verkündigung und Darstellung des Glaubens - als unverständliche Vorstellung, die man als moderner aufgeklärter Mensch dem Bereich des Mythos zuordnen muss.

 

Am 18. April beginnt das Konklave in Rom, bei dem 117 Kardinäle das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wählen. Dies wäre an und für sich ein ganz normaler demokratischer Vorgang. Aber die katholische Kirche sieht sich – gemäß ihrem Selbstverständnis – als eine vom heiligen Geist gewirkte und geleitete Institution. Doch dies erzeugt automatisch eine Spannung, wenn man dies im Licht der großen historischen Versäumnisse der Kirche und persönlichen Fehlleistungen vieler Amtsträger sieht.

 

Was lehren die Bibel und die Theologie über den heiligen Geist? Wie kann man in diesem Kontext vom Wirken des heiligen Geistes in der Kirche sprechen? Beruft man sich zuweilen auf den „Heiligen Geist“ um eigene Machtansprüche und Interessen zu verschleiern? Sind Managemententscheidungen und Geist Widersprüche? Ist Geist in unserem Alltag erfahrbar ?

Gestaltung: Johannes Kaup